Klappentext:
Es geht mal wieder darum, die Welt zu retten... oder so
ähnlich
Eigentlich wollten Lumiggl und sein Freund, der Elf Floritzl nur einfach wieder nach Hause. Doch dann werden sie in den Kampf um Tharsya verwickelt.
Einst wäre es den roten Drachen beinahe gelungen, die Herrschaft über Tharsya zu erlangen. Damals wurden sie von dem Zauberer Yorick und den vereinten Völkern Tharsyas zurückgeschlagen.
Nun aber sind die roten Drachen zurück und haben gefährliche Verstärkung mitgebracht. Und von Yorick fehlt jede Spur.
Ein spannender, humorvoller Fantasy-Roman für Leser von 12 bis 120 um die Rettung einer Welt voller skurriler Wesen, gewürzt mit spritzigen Dialogen und haarsträubenden Einfällen.
Es geht um Freundschaft, um Zauberei, um Religion, um einen Traum - und um zickige Feen.
Eigentlich wollten Lumiggl und sein Freund, der Elf Floritzl nur einfach wieder nach Hause. Doch dann werden sie in den Kampf um Tharsya verwickelt.
Einst wäre es den roten Drachen beinahe gelungen, die Herrschaft über Tharsya zu erlangen. Damals wurden sie von dem Zauberer Yorick und den vereinten Völkern Tharsyas zurückgeschlagen.
Nun aber sind die roten Drachen zurück und haben gefährliche Verstärkung mitgebracht. Und von Yorick fehlt jede Spur.
Ein spannender, humorvoller Fantasy-Roman für Leser von 12 bis 120 um die Rettung einer Welt voller skurriler Wesen, gewürzt mit spritzigen Dialogen und haarsträubenden Einfällen.
Es geht um Freundschaft, um Zauberei, um Religion, um einen Traum - und um zickige Feen.
Erhältlich für den Kindle und als Taschenbuch.
Leseprobe:
„Soll ich ein wenig Flöte dazu spielen?“, schlug Floritzl
vor, aber Tilly bedeutete ihm, dass das nur stören würde. Na dann eben nicht!
Er zuckte mit den Achseln und ließ seine Flöte im Gürtel stecken. Wen hätte
seine Musik je gestört! Ganz schön zickig, diese Floristen.
Und endlich war es so weit: Die Spinne kletterte vom Baum
herunter, setzte sich auf Tillys Schulter und prüfte – mit ebenso schief
gelegtem Kopf wie das Moosweibchen – das gemeinsame Werk. Anscheinend war es zu
beider Wohlgefallen geraten, und so kletterte sie um den Teppich herum und
löste die Haltefäden. Tilly nahm den Teppich in Empfang und breitete ihn vor
Floritzl und Lumiggl aus: „Na?“
„Der ist ja wunderschön!“, rief Lumiggl begeistert.
„Ja, ja, er ist uns beiden, glaube ich, ganz gut gelungen.“
Tilly errötete vor Freude und die Spinne kratzte sich geschmeichelt am Kopf.
„Gut gelungen? Das ist großartig, das ist...“
„Aber das Beste habt ihr ja noch gar nicht gesehen.“
„Das Beste?“
„Ja, das Beste. Nur noch ein bisschen Geduld. Armer Lumiggl!
Ja, ja, ich weiß, du möchtest jetzt nix wie los, aber warte nur noch... da,
seht ihr?“
„Was?“
„Da! Der Teppich.“
„Das gibt's doch gar nicht.“
„Gibt es doch, meine Freunde, und das war meine
Überraschung.“
Und wirklich, die war Tilly gelungen: Wie von Zauberhand
gehoben schwebte der Teppich einige Handbreit über dem Boden und wiegte sich im
Wind.
„Und wie geht das?“
„Ja, das ist Spinnchens Werk. Wenn man ihm gut zuredet und
es gerade dazu aufgelegt ist und jemandem wohlgesonnen, wenn Mond und Sonne
richtig stehen, das Wetter stimmt und Spinnchen will, dann kann es solche Fäden
spinnen, die alles, was man in sie hinein verwebt, so leicht machen wie ein
Spinnennetz.“
Floritzl hatte sich unterdessen herangewagt, strich mit
seiner Hand unter und über den schwebenden Teppich.
„Kein Trick? Kein doppelter Boden?“, vergewisserte er sich.
„Aber nein, aber nein, was denkst du? Und was noch besser
ist: Alles und jeder, der sich auf den Teppich setzt, wird genauso leicht.“
„Das glaub ich nicht.“
„Doch, doch, probier es ruhig mal aus! Setz dich ruhig
einmal auf den Teppich.“
„Lass das, Floritzl, du machst ihn nur kaputt!“
„Aber bitte, Freund Lumiggl, bitte, ich lasse dir natürlich
den Vortritt. Wie schweben geht, das weiß ich sowieso, wozu hab ich schließlich
meine Flügel.“
„Äh... Soll ich wirklich?“
„Ja, ja, mach ruhig.“
„Siehst du, Tilly, er traut sich nicht.“
„Ich trau mich wohl! Aber mach ich auch ganz bestimmt nichts
kaputt?“
„Nein, nein.“
Und so hievte sich Lumiggl vorsichtig auf den Teppich, die
Hände über den Rand, dann ein Bein nach dem anderen, legte sich erst flach hin,
noch skeptisch genug, aber endlich richtete er sich doch auf und setzte sich,
schaute in die Runde.
„Schwebt der Teppich noch?“
„Aber sicher.“
„Na, wird es dir nicht schon schlecht in zwei Fuß Höhe?“
„Lass ihn in Ruhe, Floritzl.“
„Das ist ja sagenhaft. Und wie lange hält das?“
„Das kommt darauf an.“
„Und worauf?“
Ein Windstoß fuhr unter den Teppich und wehte ihn höher.
„Was ist jetzt los? Hilfe!“
„Um Gerstenkornswillen. Halt dich fest Lumiggl, Floritzl, du
musst den Teppich packen und festhalten. Mach schnell!“
„Jetzt braucht man mich wieder.“
„Schnell, Floritzl, mach schnell, bevor noch ein Windstoß
kommt.“
Floritzl flatterte los, dem Teppich und Lumiggl hinterher.
Die beiden hatten schon eine beachtliche Höhe erreicht, als er den Teppich zu
packen bekam.
„Ha, hab ich dich, du Ausreißer.“
„Floritzl, hilf mir, ich bin nicht schwindelfrei.“
„Keine Bange, bald sind wir wieder unten. Äh, oder auch
nicht. Tilly! Ich krieg ihn nicht runter.“
„Oje, oje, oje.“
„Tilly!! Was soll ich jetzt tun?“
Da traf sie der nächste Windstoß und trieb sie noch höher.
„Wenn ihr an einen Baum kommt, musst du einen Ast packen und
dich daran festhalten.“
„Das geht nicht, wir sind schon zu hoch. Wir sind schon zu
hoch.“
„Oje, oje, oje, was mach ich nur, was mach ich nur.“
„Tilly, sag was, was soll ich tun?“
„Er muss den Wombling retten“, entschied die Spinne.
„Ach, Spinnchen, und die ganze Arbeit umsonst? Aber du hast
recht. Floritzl, hörst du, du musst Lumiggl retten., Nimm ihn auf deine
Schultern und bring ihn mit herunter.“
„Hast du gehört Lumiggl? Lumiggl?“
„Ja, ich hab es gehört!“
„Komm schon, steig auf meine Schultern, ich bring dich heil
nach unten.“
„Nein, nein, nein. Niemals. Das ist mein Geschenk. Ich lasse
nicht los.“
„Mach keinen Unfug, Lumiggl, du wirst dir den Hals brechen.“
Floritzl zog sich auf den Teppich hinauf. Hier fand er den Kobold, der sich
flach hingelegt hatte und die Hände in den Teppich krallte.
„Tilly, er will nicht loslassen.“
„Aber er muss, er kann sich nicht ewig festhalten!
Irgendwann lässt die Wirkung nach! Er wird sich noch den Hals brechen. Lumiggl,
mach keine Dummheiten und komm mit Floritzl herunter.“
„Nein, nein, nein.“
Über der Talsenke und ungehindert von irgendwelchen Bäumen
frischte der Wind auf und trieb sie immer weiter fort und höher hinauf.
„Hör auf damit, Lumiggl, kapierst du nicht, du musst hier
runter. Was hat Milvola von deinem Geschenk, wenn du vorher abstürzt?“ Floritzl
zog den Wombling brutal an Kragen und Haaren, was, da Lumiggl massiger und
schwerer war als der zierliche Elf, praktisch keine Wirkung hatte. „Nimm
endlich Vernunft an, zum Gerstenkorn.“
„Also gut – aber ich bin nicht schwindelfrei.“
„Lass die Augen zu, und ich bring dich nach unten, wie hoch
sind wir eigentlich schon? Oh, oh, lass die Augen zu und bleib, wo du bist.“
„Wieso? Was ist?“
Floritzl hatte einen Blick über den Rand des Teppichs
gewagt: Sie waren schon viel zu hoch, selbst für ihn. Und dann noch mit einem
Wombling huckepack. Das würde seine Flügel in Fetzen reißen.
„Bleib da. Und mach etwas Platz, ich muss mich festhalten.“
„Was ist denn los?“
„Was los ist? Ich werde dir sagen, was los ist. Du sturer
Bock, du wolltest ja unbedingt nicht loslassen. Und das hast du jetzt davon.
Wir sind schon viel zu hoch, das ist los. Mach Platz!“
„Und was sollen wir jetzt tun?“
„Festhalten. Abwarten. Hoffen, dass wir irgendwann wieder
nach unten kommen. Und dann nicht zu hart landen. Mach endlich Platz!“
Und unten am Rande der Blumenwiese stand Tilly und schaute
gebannt dem Blumenteppich hinterher, wie er immer höher stieg und weiter
getrieben wurde, immer weiter, bis er schließlich nicht mehr zu sehen war.
„Das ist zu hoch, das ist viel zu hoch, das schaffen sie
nicht mehr. Oje, oje, oje, und an allem bin ich schuld“, sie raufte sich die
Haare und lief im Kreis herum, zertrampelte die Blumen und merkte nichts davon.
„Ich bin schuld, ich bin schuld, das ist alles meine Schuld. Nur weil ich sie
überraschen wollte mit dem schwebenden Teppich, habe ich den Haltefaden
vergessen, nur weil ich zu eingebildet war auf meinen tollen Einfall und auf
deine Arbeit, Spinnchen. Spinnchen? Was haben wir nur getan. Das werd ich mir
nie verzeihen. Oje, oje, oje, was sollen wir nur tun? Spinnchen, was bin ich
doch für ein dummes, eitles, schusseliges Weibchen. Es ist alles meine Schuld,
ganz allein.“
Und Spinnchen versuchte sie zu trösten, aber Tilly war
untröstlich. Na ja, nicht völlig untröstlich. Aber dazu kommen wir ein
andermal.
Lumiggl und Floritzl flogen derweil über die Dörfer hinweg,
in denen sie wohnten und weiter ins Unbekannte. Hinter den beiden Ansiedlungen
machte der Fluss eine Biegung und bildete eine natürlich Grenze. Darüber waren
die beiden noch nie hinaus gekommen.
Floritzl, an die Perspektive aus der Luft gewöhnt, schob
sich bald neugierig an den Rand des Teppichs und spähte auf das Land unter
sich.
„Guck mal, der Fluss“, rief er und deutete unter sich.
Lumiggl gab keine Antwort. Er lag auf dem Bauch, die Hände
fest an den Teppich geklammert, die Augen fest geschlossen und versuchte, nicht
daran zu denken, dass er gerade durch die Luft flog.
„Schau mal, da hinten sind die Berge. Ich hab sie noch nie
so klar gesehen – die sind ja größer als ich dachte! Und da ist noch ein Fluss
– oder unser Fluss macht eine Schleife. Wenn das ein neuer Fluss ist, müssen
wir unserem Fluss einen Namen geben, damit man sie nicht verwechselt“,
plapperte Floritzl weiter. „Ich glaube, 'Einfluss' klingt gut. Der andere würde
dann 'Zweifluss' heißen...“
Lumiggl sagte immer noch nichts. Der Elf stieß ihn an, was
den Teppich ganz leicht ins Schlingern brachte.
„Hey, pass doch auf!“, schrie Lumiggl panisch. „Bist du
wahnsinnig? Du willst uns wohl abstürzen lassen!“
„Hast wohl Angst?“, neckte ihn Floritzl.
„Womblinge haben nie Angst, vor nichts und niemandem!“
„Du hast Angst.“
„Hab ich nicht.“
„Dann dreh dich doch mal um und genieße die Aussicht – oder
noch besser: Setz dich auf!“
Lumiggl verzog das Gesicht.
„Das ist doch kindisch“, wehrte er ab, „einfach lächerlich!“
„Das sagst du nur, weil du dich nicht traust!“
„Ich habe an anderes zu denken.“
„Ach? Was denn?“
„Wir werden Tage brauchen, um wieder nach Hause zu kommen.“
„Ach was, bestimmt dreht der Wind wieder – du willst nur
davon ablenken, dass du Angst hast“, Floritzl klopfte dem Freund neckisch auf
die Schulter. „Schau mal, die Berge, die sind jetzt ganz nah – äh, viel zu
nah.“
„Wann wohl die Wirkung nachlässt von diesem Teppich?“
„Weiß ich nicht, nur nicht gerade jetzt, wenn wir auf die
Berge zutreiben.“
„Was ist passiert?“
„Noch nichts. Wir sind nur nicht hoch genug, um über die
Berge hinweg zu segeln.“
„Was?“
„Ich glaube, die Wirkung des Windes lässt nach. Wir
verlieren an Höhe.“
„Und was heißt das?“
Plötzlich erfasste sie ein Wirbel und drehte sie mit dem
Teppich um und um.
„Halte dich fest, Lumiggl!“
„Wir stürzen ab, heiliges Gerstenkorn, hilf.“
Beide warfen sich in die Mitte des Teppichs und klammerten
sich schreiend aneinander. Floritzl erschrak so, dass er sogar vergaß, dass er
Flügel hatte. Der Boden raste auf sie zu.
Der Teppich begann, sich vom Rand her aufzulösen, und in
einem Schweif aus Blumen, Gräsern, Moos und Seidenfäden rasten die beiden
Freunde dem Erdboden zu. Plötzlich ein Bums, ein Ruck, ein Aufschlag, und dann
nichts mehr.
Vita:
Alles begann, als
Ruth M. Fuchs aus heiterem Himmel die Aufgabe zufiel, das Magazin „Neues aus
Anderwelt“ herauszugeben. Vierzehn Jahre lang erschien es dreimal im Jahr zum
Thema Phantastik mit Artikeln, Rezensionen, Kurzgeschichten und Berichten. Erst
im Dezember 2013 musste es aus Zeitgründen aufgegeben werden.
2003 bat der Eulen
Verlag Ruth Schuhmann, wie sie damals noch hieß, aufgrund mehrerer Artikel, die
Ruth für „Neues aus Anderwelt“ verfasst hatte, das Sachbuch „Die wunderbare
Welt der Elfen und Feen“ zu schreiben. Danach ließ sie das Schreiben nicht mehr
los. Doch jetzt schreibt sie lieber Romane und Kurzgeschichten – oft Fantasy,
meistens humorvoll, immer ein bisschen frech.
Homepage: http://www.ruthmfuchs.de
Mehr zum Buch: http://tharsya-drachen.blogspot.de/
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