Sonntag, 10. Juli 2016

Sommerpause

Liebe Besucher,

die Schmökerfreaks machen eine Sommerpause. Wer auf der Suche nach einer Ferienlektüre ist, wird im Archiv sicher etwas Passendes finden. Am einfachsten lässt es sich unter Autoren stöbern. Ende August werde ich wieder neue Bücher vorstellen. Bis dahin wünsche ich allen Lesern einen schönen Sommer und gute Erholung.

Sonntag, 3. Juli 2016

Die magische Macht der Bären von Christel Dörner



Klappentext

Das Geschenk einer alten Frau verändert Hannas Leben.
Für sie öffnet sich dadurch eine Tür:
In ihrer eigenen Gegenwart kann sie plötzlich Menschen aus der Vergangenheit sehen,
die auf Zeitreise sind.
Ein Sturm der Gefühle durchfährt Hanna.
Sie entdeckt eine Tür durch die sie selber in die Vergangenheit reisen kann.
Als eine Explosion diese Tür für immer schließt sind Menschen in ihrer Zeit gefangen,
wird sie für diese Menschen zur Retterin? Kann sie vielleicht sogar ihr eigenes Zuhause retten?
Für Hanna beginnt ein spannendes und gefährliches Abenteuer.
Erhältlich bei Amazon.

Kapitel 11: DER WÄCHTER DER ZEIT

„Können wir jetzt los?“ Anna drängte. „Jetzt ist gerade die richtige Zeit, wenn du dein Vorhaben verwirklichen willst.“ „Wir müssen aber in den Keller, ich brauche Hammer und Meißel.“ Das Werkzeug war schnell gefunden und in einem Beutel untergebracht. Sich unterhaltend verließen die Mädchen das Haus, sie bemerkten nicht, dass eine Gestalt ihnen in einigem Abstand folgte.

An der Bäckerei angekommen verabredeten die Mädchen, dass Anna vor dem Laden warten sollte, während Hanna ihr Glück mit dem Beschaffen der Papiere versuchen wollte. Hanna achtete jetzt gar nicht mehr darauf, ob noch andere Kunden im Laden waren, sie ging hinein und direkt zur Seitentür.

Es war schon spät, sie war sich nicht sicher, ob ihr Vorhaben heute noch gelingen würde. Ihr Plan war es, einfach früher in der Zeit als Herr Kranz die Papiere aus der Mauer zu holen. Sie mussten ja dann noch da sein und Hanna könnte sie ihren Eltern bringen.

Genial einfach, fand sie. Auf den Straßen waren noch viele Menschen unterwegs und Hanna bekam ein merkwürdiges Gefühl, wurde sie beobachtet? Hatte Herr Kranz sie durchschaut und versuchte er, ihren Plan zu verhindern? Hanna schaute sich immer wieder um, sie war alleine. Keiner kümmerte sich um sie. Endlich war sie an ihrem Elternhaus angekommen. Wieder schaute sie sich in alle Richtungen um, da war niemand. Hanna untersuchte die Mauer, dann lächelte sie, ihr Plan ging auf. Noch niemand hatte sich an der Mauer zu schaffen gemacht, der Mörtel sah von oben bis unten gleich aus. Hanna machte sich direkt an die Arbeit. Die ersten zwei Steine wollten sich nicht lösen, mit vielen Hammerschlägen schaffte sie es dennoch. Zwischendurch sah sie sich immer wieder um, kein Mensch war zu sehen und Hanna fragte sich, wie es wohl für einen Beobachter aussehen musste, wenn sich Steine aus einer Mauer wie von Zauberhand lösen. Bei dieser Vorstellung musste sie grinsen. Die nächsten Steine ließen sich leichter abhauen.

Endlich hatte sie es geschafft, sie hatte das Versteck freigehauen. Sie atmete tief durch und schaute hinein. Die Kassette lag unbeschädigt darin. Ihr wurde ganz heiß, so einfach war das gewesen. Warum war sie nicht schon eher auf diese Idee gekommen? Jetzt nur noch ab nach Hause und Herrn Kranz enttarnen. Papa würde ihn bestimmt anzeigen. Hanna packte ihr Werkzeug wieder ein. Vorsichtig wie einen Schatz  steckte sie die Kassette auch in die Tüte. Dann legte sie die Steine noch so gut sie konnte wieder auf die Mauer und ging fröhlich pfeifend Richtung Bäckerei. Anna würde staunen.

Plötzlich war ihr seltsames Gefühl wieder da. Es war stärker als vorher, es gab aber keine Anzeichen, dass irgendwer sie beobachtete. Hanna konnte sich nicht erklären, warum sie so fühlte. Dann war sie wieder bei der Bäckerei, sie sah die Seitentür schon, als sich ihr plötzlich eine Gestalt in den Weg stellte. Sie hatte diesen Mann noch nie gesehen, er sah unheimlich aus, auf dem linken Auge trug er eine Augenklappe. Nach ihrem ersten Schreck dachte Hanna, der kann mich ja gar nicht sehen, also versuchte sie, an dem Mann vorbeizukommen. Der aber stellte sich einen Schritt weiter wieder vor sie. „So kommst du mir nicht davon“, grollte er, „du willst etwas aus dieser Zeit entwenden. Das würde die Zukunft verändern, es gibt ein ungeschriebenes Gesetz, das lautet: Nichts darf von einer Zeit in die nächste und umgekehrt mitgenommen werden.“ „Wer bist du? Wirst du von Herrn Kranz bezahlt?“ Hanna stellte diese Fragen mit fester Stimme, obwohl sie innerlich zitterte und das Gefühl hatte, jeder einzelne Knochen in ihrem Leib führe ein Eigenleben.

„Ich bin ein Wächter der Zeit und was hast du mit Herrn Kranz zu tun?“ Die Stimme des Mannes klang wie Donnergrollen. „Ich habe hier Beweise, dass dieser uns betrügen will, es sind Papiere meines Großvaters. Herr Kranz will sich unser Haus aneignen.“ „Herr Kranz ist ein Verbrecher, ich kann dich verstehen. Trotzdem kann ich dich mit den Sachen nicht gehen lassen. Gesetz ist Gesetz.“

Verzweifelt dachte Hanna nach, es musste doch einen Weg geben, sie war dem Ziel so nahe. Plötzlich sah sie Herrn Kranz. Der kam mit einem höhnischen Lächeln auf sie zu, stockte aber, als er sah, wer da bei Hanna stand. Dann lief er zur Bäckerei. „Da, da läuft Herr Kranz!“ Hanna schrie es aufgeregt. Der Wächter sah sich um und sah, wie Herr Kranz jeden Augenblick die Seitentür erreichen würde. „Stehen bleiben, du Ungeheuer!“, befahl er.
Herr Kranz dachte gar nicht daran, stehen zu bleiben, sondern flog förmlich auf die Seitentür zu und für einen Augenblick sah es so aus, als würde sich der Wächter hinterher machen. Er hob seine Hand und ein Feuerball flog Richtung Tür. Herr Kranz war Sekundenbruchteile schneller und hatte es gerade noch einmal geschafft. In buchstäblich letzter Sekunde zog er noch seine kleine Waffe und schoss – schon im Sprung – auf den Wächter.

Mit weit aufgerissenen Augen schaute Hanna zu. Der Wächter brach zusammen. Keinem der Leute, die auf der Strasse waren, fiel etwas auf. Hanna stand einen Moment wie benommen da. Sie könnte jetzt ungehindert zur Tür gehen, aber dieser Mann brauchte dringend Hilfe. Er blutete stark. Ohne weiter zu überlegen, nahm Hanna ihren Teddy aus der Jacke und legte ihn dem Wächter auf die Wunde. Verblüfft schaute der am Boden liegende große Mann auf Hanna, dann auf seine Schussverletzung. Die Blutung stoppte sofort und man konnte sehen, wie sich das Loch in seiner Brust langsam schloss. Der Wächter machte die Augen zu. „Ich wusste ja nicht, dass du so mächtig bist. Verzeihe mir bitte, dass ich dich aufhalten wollte. Du kannst passieren und - danke.“ Hanna nickte nur. Der Wächter hielt die Augen immer noch geschlossen, er atmete aber ruhig und tief. Hanna nahm ihren Teddy vorsichtig hoch, schaute ihn an und sagte: „Danke!“ Teddy brummte, das hatte er lange nicht getan. Hanna ging zur Tür, innerlich wappnete sie sich für den nächsten Kampf. Sie war sich sicher, dass Herr Kranz sich nicht geschlagen geben würde. Sie spürte den Sog, verpackte Teddy schnell noch in ihrer Jacke und knallte gegen eine Wand. Sie versuchte es noch einmal, es ging nicht!

Obwohl die Tür wie immer aussah, kam sie nicht durch. Was nun?......

Kurzvita

Mein Name ist Christel Dörner, ich wurde am 23.7.1949 in Wuppertal geboren und lebe noch heute dort.

Gelernt habe ich einen kaufmännischen Beruf im Pharmazeutischen Großhandel.

Ich habe drei eigene Kinder und zwei Pflegekinder großgezogen. Die Pflegekinder kamen mit zwei bzw. vier Jahren zu uns und blieben bis zur Volljährigkeit. Dazu bekamen wir ab und an Besucherkinder, um die sich die Eltern zeitweise nicht kümmern konnten.
Ein Junge, er war 11 Jahre alt und seine Mama sehr krank, brachte einen kleinen alten Teddy mit. Er war am Anfang sehr traurig und ich habe versucht, ihn mit Geschichten um den Teddy aufzumuntern. So wurde der Grundstein für das Buch gelegt.

Allerdings habe ich früher schon kleinere Geschichten geschrieben, die zum Teil noch bei mir in der Schublade liegen. Ich empfinde das Schreiben sehr entspannend. Wenn ich einen Stift in die Hand nehme macht der sich selbstständig und ich bin am Ende selber überrascht was dabei herauskommt.

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