Klappentext:
Für Lea Sonnenfeld aus der
9 a ist nichts mehr so, wie es einmal war. Offensichtlich hat es jemand auf sie
abgesehen: Sie erhält anonyme Botschaften und wird Opfer übler Streiche. Lea
zerbricht sich den Kopf. Wer könnte einen Grund haben, ihr so etwas anzutun? Und
welche Rolle spielt dabei Marc, der Halbfranzose, in den sie unglücklich
verliebt ist?
Sie würde vollends verzweifeln, wenn sie Steffen Bonnig nicht
hätte, mit dem sie schon ihr Leben lang befreundet ist und der ihr immer zur
Seite steht.
Lea wünscht sich sehnlichst, dass der Terror aufhört. Und dass
sie endlich erfährt, wie es sich anfühlt, glücklich verliebt zu sein.
Erhältlich bei Amazon.
Leseprobe:
Kapitel 1
Lea Sonnenfeld warf einen Blick aus
dem Fenster. Draußen war es trübe und ungemütlich. Trotzdem hockte Steffen
Bonnig auf dem Mäuerchen, das die Gärten voneinander trennte. Dort saß er in
letzter Zeit häufig, als ob er auf etwas warten würde.
Sie schaute auf die
Uhr. Ihre Freundin Nele kam erst in einer Viertelstunde. Sie beschloss, kurz
hinauszugehen, um ein paar Worte mit Steffen zu wechseln.
Sie kannte ihn
schon seit ewigen Zeiten. Eigentlich von ihrem ersten Lebenstag an. Steffen war
einen Tag älter als sie. Sie wurden im selben Krankenhaus geboren, ihre Mütter
hatten sogar in einem Zimmer gelegen. Steffen und sie waren gemeinsam in den
Kindergarten gegangen, in die Grundschule, nun saßen sie zusammen in der Klasse
9 a des Paulus-Gymnasiums. Und sie hatten von Anfang an nebeneinander gewohnt.
„Hi, Steffen!“, rief sie, als sie durch die Terrassentür trat.
Steffen
fuhr zusammen, dann lächelte er. „Hi, Lea.“
Wie oft saßen sie auf diesem
Mäuerchen und quatschten über Gott und die Welt! Sie vertrauten sich ihre
Freuden, Sorgen, ihre Hoffnungen an und trösteten sich gegenseitig, zum
Beispiel, als Steffens Eltern sich getrennt hatten oder als ihr Opa gestorben
war. Steffen wusste mehr über sie als Nele. Nein, nicht mehr. Andere Dinge. Er
war wie ein Bruder für sie. Das war schön, denn Lea hatte keine Geschwister.
Steffen auch nicht.
„Was machst du heute?“, fragte er.
„Ich warte auf
Nele. Wir wollen in die Stadt gehen.“
„Ich komm mit.“ Steffen machte
Anstalten aufzustehen.
„Halt, warte.“ Lea legte die Hand auf seinen Arm, um
ihn zurückzuhalten. „Das ist keine gute Idee.“
Steffen saß ganz still.
„Nele will Klamotten kaufen“, fuhr Lea fort. „Das wäre zu langweilig für
dich, wenn sie endlos Sachen anprobiert.“ Sie zog ihre Hand zurück.
„Das
macht mir nichts aus. Währenddessen können wir beide uns ja in der Zeit
unterhalten.“
„Nee, du, ich muss Nele beraten. Sie wäre bestimmt sauer, wenn
du mitkämst.“
Steffen runzelte die Stirn.
„Sie hat nichts gegen dich“,
fügte Lea hastig hinzu. „Aber deine Kumpels wären auch wenig begeistert, wenn
ihr zusammen losziehen wolltet und ich plötzlich auftauchen würde .“
Ehe er
antworten konnte, stand sie auf. „Ich muss los.“
„Vielleicht können wir
morgen Nachmittag schwimmen gehen.“
„Vielleicht. Tschüss, Steffen.“
„Kommst du heute Abend wieder aufs Mäuerchen?“
„Mal sehen. Mach’s gut.“
Bevor Lea ins Haus ging, drehte sie sich um und winkte ihm zu. Steffen
starrte vor sich hin. Er war so in Gedanken versunken, dass er es nicht
bemerkte.
„Der ist in letzter Zeit irgendwie komisch“, dachte sie. „Woran
liegt das bloß?“
Als Nele kam, vergaß sie Steffen. Es gab dringendere Dinge
zu besprechen: Carolins Geburtstagsfete am Samstag zum Beispiel. Was Lea
anziehen würde, war sonnenklar: ihre neue schwarze Hose, dazu das rosaglitzernde
langärmlige Shirt mit dem V-Ausschnitt.
Nele war mit dieser Wahl sehr
einverstanden. Was sie selbst anziehen würde, stand noch nicht fest. Das mussten
sie erst mit vereinten Kräften herausfinden.
„Du hast es gut!“ Lea
betrachtete ihre Freundin mit neidvollem Blick. „Du kannst alles anziehen, was
du willst. Auch hautenge Sachen. Ich dagegen mit meiner Wampe …“
„Du
übertreibst! Dein Outfit steht dir wirklich sehr gut“, meinte Nele tröstend.
Die beiden Mädchen machten sich auf den Weg. „Ich habe übrigens was gehört,
was dich sehr interessieren wird“, begann Nele. Ihre Stimme klang
verheißungsvoll.
Gespannt blickte Lea sie an.
„Du wirst dich freuen.“
„Nun spann mich nicht so auf die Folter!“
„Rate, wer am Samstag auch auf
der Fete sein wird.“
Lea blieb wie angewurzelt stehen. „Du meinst …“
Nele nickte.
„Woher weißt du das?“
„Ich habe gehört, wie er zu
Carolin gesagt hat, dass er kommt.“
„Bist du sicher? Hast du dich auch
bestimmt nicht verhört?“
Nele knuffte sie in die Seite. „Ich bin ganz
sicher. Außerdem: Ich habe Marc nach der Schule gesehen und ‚Bis Samstag‘ zu ihm
gesagt. Da hat er ‚Bis Samstag‘ geantwortet.“
Sie schlenderten weiter. „Wenn
ich nur wüsste, was er von mir hält“, überlegte Lea laut. „Manchmal habe ich das
Gefühl, er mag mich. Zum Beispiel wenn wir zusammen Französisch haben und er
mich so komisch anguckt. Dann wieder gibt es Tage, an denen er mich überhaupt
nicht beachtet.“
„Möglicherweise findest du es am Samstag heraus?“
„Marc
Sarré“, sagte Lea träumerisch, „das klingt einfach nur toll!“
Nele kicherte.
„Ich glaube, selbst wenn er Hans-Otto Hundekacke hieße, würdest du es
wunderschön finden.“
„Komm, Nele! Gib’s zu: Er ist total süß! Diese
pechschwarzen Haare, die dunklen Augen …“
„Gibt es irgendetwas an ihm, was
du nicht total süß findest?“, erkundigte sich Nele lachend.
„Und er kann so
toll Französisch!“, fuhr Lea fort, als hätte sie nicht gehört.
„Na, das will
ich doch hoffen, wo sein Vater Franzose ist.“
Lea stöhnte. „Wenn ich dagegen
an mein Französisch denke ... Mehr als bescheiden, würde ich sagen.“
„Frag
ihn doch mal, ob er dir helfen kann!“
„Das habe ich auch schon überlegt.
Aber ich trau mich nicht … Außerdem habe ich Angst, dass er mich für doof hält.
Dieses ganze grammatische Zeug kapiere ich einfach nicht.“
„Quatsch!“,
schimpfte Nele sie aus. „Kein Mensch kapiert französische Grammatik.“
(...)
Eva Markert lebt in Ratingen bei Düsseldorf. Von Beruf ist sie Studienrätin mit den Fächern Englisch und Französisch. Außerdem besitzt sie ein Zertifikat für Deutsch als Fremdsprache und ist staatlich geprüfte Übersetzerin. In ihrer Freizeit arbeitete sie viele Jahre als Lektorin und Korrektorin in einem kleinen Verlag mit.
Zahlreiche Kurzgeschichten und Kindergeschichten von Eva Markert wurden in verschiedenen Hör- und Printmedien veröffentlicht. Ihre Kinder- und Jugendbücher sowie Romane und Kurzgeschichtensammlungen für Erwachsene sind bei Amazon und anderen Händlern erhältlich.
Link zu Amazon: http://amzn.to/1bIYDhv
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.