Klappentext:
Graf Alexander von und zu Saragessa ist der Regent einer Insel, die vor
allem von Fabelwesen bewohnt wird. Als zwei Geißenmädchen ermordet werden,
spricht alles dafür, dass der einzige auf der Insel lebende Wolf der Mörder
ist. Doch Alexander von und zu Saragessa ist sich da nicht so sicher und bittet
Erkül Bwaroo um Hilfe. Der Elfendetektiv wappnet sich also gegen seine
Seekrankheit und reist auf die Insel. Schnell muss er erkennen, dass Fabelwesen
so ihre Eigenheiten haben. Und das Morden ist noch nicht zu Ende.
Auch in seinem zweiten Fall steht dem Elfen mit dem stattlichen Schnurrbart und dem belgischen Akzent sein unerschütterlicher Diener Orges zur Seite. Allerdings wird der von den amourösen Absichten einer Katzenfrau etwas abgelenkt. Und welche Rolle spielt Bernard Fokke, den man auch den Fliegenden Holländer nennt?
Die Reihe „Erkül Bwaroo ermittelt“ ist eine humorvolle Hommage an Agatha Christie und ihren berühmten belgischen Detektiv - echte Krimis, aber vielleicht auch mit ein bisschen Märchen für Leser ab 16.
Auch in seinem zweiten Fall steht dem Elfen mit dem stattlichen Schnurrbart und dem belgischen Akzent sein unerschütterlicher Diener Orges zur Seite. Allerdings wird der von den amourösen Absichten einer Katzenfrau etwas abgelenkt. Und welche Rolle spielt Bernard Fokke, den man auch den Fliegenden Holländer nennt?
Die Reihe „Erkül Bwaroo ermittelt“ ist eine humorvolle Hommage an Agatha Christie und ihren berühmten belgischen Detektiv - echte Krimis, aber vielleicht auch mit ein bisschen Märchen für Leser ab 16.
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Leseprobe:
Bwaroo
sticht in See
Erkül Bwaroo
stand an der Reling und blickte gequält in die Gischt. Obwohl die Sonne schien,
hatte er drei Seidenschals um den Hals geschlungen und trug außerdem noch einen
Mantel. Ja, gegen die Gefahr eines Schnupfens hatte er alles unternommen, aber
was konnte man schon gegen die Seekrankheit tun? Der Elf fühlte sich überhaupt
nicht wohl. Da half es auch nicht, einfach nicht daran zu denken, wie ihm sein
Diener Orges geraten hatte. Erkül Bwaroo wusste, dass er seekrank wurde,
sobald er auch nur einen Fuß auf ein Schiff setzte. Und genau so geschah es
auch.
„Sieh mal“,
hörte er da eine hohe, fast schon schneidende Frauenstimme ein Stück neben
sich, „dieses helle Grün ist genau die Farbe, die mein neues Abendkleid haben
soll!“
„Welches
helle Grün?“ fragte jemand neben ihr, der offenbar ihr Mann war.
„Na, wie das
Gesicht dieses Elfen da! Das ist genau die Farbe.“
Unwillig
wandte Bwaroo den Kopf in Richtung der Stimme und gewahrte eine pummelige Frau
mittleren Alters, die mit dem Finger auf ihn wies. Ihr Gatte neben ihr fühlte
sich sichtlich unwohl in seiner Haut. Ob es daran lag, dass seine Frau ein
neues Kleid haben wollte oder weil ihm ihre Unhöflichkeit peinlich war, ließ
sich unmöglich sagen.
„Ja,
Liebling“, presste er schließlich hervor und wandte sich in die andere
Richtung, um zu gehen. Aber seine Frau war noch nicht fertig: „Komischer
kleiner Kerl“, sie sprach nun nur noch halblaut, doch Bwaroo hatte
ausgezeichnete Ohren und verstand jedes Wort. „Guck mal, für einen Elfen ist er
aber ziemlich klein. Das ist doch ein Elf oder? Mit einem Kopf wie ein Ei.
Vielleicht ist er ja auch ein Mischling. Und er muss kugelrund sein. Obwohl man
das ja nicht genau sagen kann, so eingemummelt wie er ist. Bei diesem
herrlichen Wetter! Meinst du, der Schnurrbart ist echt?“
„Bien sûr,
Madame“, wandte Erkül Bwaroo sich da direkt an sie. „Selbstverständlich ist
mein Schnurrbart echt. Wie alles andere übrigens auch, einschließlich meiner
Anfälligkeit für Zugluft.“
Wenn er die
Absicht gehabt hatte, die Dame in Verlegenheit zu bringen, hatte er keinen
Erfolg. Sie lächelte und nickte. Nur widerstrebend ließ sie sich von ihrem Mann
wegführen, der zunehmend beschämt schon eine geraume Weile an ihrem Ärmel
zupfte.
Der seekranke
Elf nahm derweil genau in der Mitte der Bank Platz, die sich vor der Brücke des
Postschiffs befand. Dort, so würde er jedem erklärt haben, der ihn danach
gefragt hätte, schlingerte das Boot am wenigsten. Wobei man sagen muss, dass
das Boot ohnehin nicht schlingerte, denn die See war spiegelglatt und völlig
ruhig. Und Bwaroo benahm sich, als würden sie das Meer bei einem Sturm mit
Windstärke 7 befahren. Dass ihn das vielleicht lächerlich erscheinen ließ, war
ihm, das muss man bewundernd anmerken, völlig egal.
Erkül Bwaroo
zupfte seine Seidenschals zurecht und dachte daran, wie er nur in die missliche
Situation hatte geraten können, mit diesem Schiff auf dem Meer zu reisen.
Es war nun
vier Tage her, dass ihn eine Winddepesche erreicht hatte. Solche Depeschen
waren die neueste Mode. Man fing dazu auf magische Art einen Windhauch ein, der
dann einen Brief durch die Luft transportierte. Das ging wesentlich schneller
als jeder Botendienst und war inzwischen auch für Nichtzauberer nutzbar. Die
verschiedenen Vereinigungen der Berufsboten hatten anfangs protestiert und ein
Verbot dieser Windnutzung gefordert – mit der Begründung, es handele sich hier
um nicht vertretbare Luftbewegungsquälerei. Jedoch stellte sich schnell heraus,
dass so ein Wind nicht mehr als ein einzelnes Blatt tragen konnte und dass es
sich insgesamt um einen Luxus handelte, den sich nur wirklich betuchte Menschen
leisten konnten. Die Botendienste waren überhaupt nicht gefährdet und verebbte
auch die Besorgnis um das Wohlbefinden der Winde.
Der Absender
der Depesche an den Elfendetektiv war in der Tat reich genug, sich haufenweise
Winddepeschen leisten zu können: Graf Alexander von und zu Saragessa,
Hochwohlgeboren und gewählter Regent der Insel Saragessa im Jaspischen Meer bat
um einen Termin bei Erkül Bwaroo.
Vita
Ruth
M. Fuchs kam nach München, um Verwaltungswissenschaften zu studieren.
Nach dem Diplom blieb sie und lebt inzwischen mit ihrem Ehemann in der
Nähe von München. Ihren künstlerischen Ausdruck suchte sie zuerst in der
bildenden Kunst. Sie modellierte Softskulpturen, die sie auf mehreren
Ausstellungen in Deutschland und Österreich präsentierte. Als sie,
eigentlich durch Zufall, die Herausgeberin des Magazins "Neues aus
Anderwelt" wurde, begann sie auch zu schreiben. Inzwischen hat sie das
Modellieren hintangestellt und widmet sich ausschließlich der Tätigkeit
als Schriftsteller.
Ihr erstes Buch, das Sachbuch Die wunderbare Welt der Elfen und Feen, erschien auf 2003 auf Anregung des Eulen Verlags. Inzwischen ist sie jedoch ins Romanfach gewechselt. Besonderen Erfolg hat sie dabei mit der humorvollen Reihe "Erkül Bwaroo ermittelt". Aber sie hat auch noch andere Romane und Kurzgeschichten zu bieten: spannend, skurril und ironisch. Mehr darüber unter www.ruthmfuchs.de
Ihr erstes Buch, das Sachbuch Die wunderbare Welt der Elfen und Feen, erschien auf 2003 auf Anregung des Eulen Verlags. Inzwischen ist sie jedoch ins Romanfach gewechselt. Besonderen Erfolg hat sie dabei mit der humorvollen Reihe "Erkül Bwaroo ermittelt". Aber sie hat auch noch andere Romane und Kurzgeschichten zu bieten: spannend, skurril und ironisch. Mehr darüber unter www.ruthmfuchs.de
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