Klappentext:
Wenn dein Vater spurlos
im Wald verschwindet, würdest du ihn suchen?
Wenn Dinge passieren, die
du dir nicht erklären kannst, würdest du dann Fragen stellen?
Wenn du einem unglaublich
gutaussehenden Typen begegnest, würdest du ihn küssen oder in die Hölle
schicken?
Gefangen zwischen zwei
Welten sucht Violett nach Antworten, nach sich selbst und nach ihrer wahren
Bestimmung.
Ist sie die Gejagte ihrer
eigenen Vergangenheit?
Erhältlich bei Amazon,
Noel
Verlag, Thalia,
Weltbild
… und überall, wo es
Bücher zu kaufen gibt :)
Leseprobe
1. Kapitel
Ich stand auf einem kleinen Hügel, nahe des Waldrandes,
verborgen und doch zu finden. Dabei spürte ich das weiche Moos unter meinen Füßen,
wie es sich flauschig und warm um meine Zehen wand. Mein Körper wurde von den
weißen Nebelschwaden eingehüllt. Ich fühlte mich auf irgendeine Weise geborgen
und sicher. So könnte ich hier die ganze Zeit stehen, tief versunken in der
Welt meiner Träume. In einer Welt ohne Zeit und Raum.
Aber es dämmerte bereits und ich wusste, dass meine Mom auf mich
zu Hause warten würde. So wie früher, als sie mich noch von der Schule abgeholt
hatte. Mit meinem großen Schulranzen hatte ich von hinten wie eine Schildkröte
ausgesehen. Oft fühlte ich mich auch so. Ich wollte am liebsten die Augen
verschließen und mich in meinem Panzer verkriechen. Ich wollte träumen, denn da
existierte mein Vater für mich weiter. Meine Eltern standen beide dort und
warteten nur auf mich. Ich würde ihre Hände nehmen und wir würden gemeinsam zu
uns nach Hause gehen – doch dem war nicht so. Ich kam immer mit offenen Augen
aus dem Schulgebäude gelaufen und sah meiner Mom entgegen. Sie war allein und
manchmal war ich es auch. Doch dann war sie wieder da, wir hielten uns an den
Händen. Ja, wir hatten immer noch uns.
Ich stieß einen kleinen Seufzer aus. Denn ich wusste zu genau,
dass der Wald bei Anbruch der Dunkelheit sehr gefährlich war. Vor zehn Jahren
war mein Vater im Wald spurlos verschwunden, doch seine Leiche wurde nie
gefunden. Man hatte weder Spuren entdeckt noch gab es irgendeinen Anhaltspunkt,
der uns zeigte, dass er noch lebte. Doch dass es sich hier um einen Spuk oder
Fluch handelte, hielt ich für lächerlich. Das hier war ein Wald, in dem Füchse,
Dachse sowie Hirsche lebten, und sich manchmal auch ein Rudel Wölfe verirrte,
obwohl auf irischem Boden seit der eiszeitlichen Trennung von den britischen
Inseln keine mehr gesichtet wurden. Doch ich vernahm ab und zu aus der Ferne
ihr gemeinschaftliches Geheul, was mich immer wieder aufs Neue faszinierte.
Aber Geister, Kobolde, Gnome und Hexen sollte es hierher wohl kaum verschlagen
haben.
Mein Dad war in der Nacht meines sechsten Geburtstages
verschwunden. Damals hatte er zu mir gesagt: »Meine kleine Violett, eines Tages
wirst du die Tore zweier Welten betreten. Der Schlüssel dorthin ist nah und
doch so fern, an einem Ort zur richtigen Zeit, wenn Rosen welken, Wunden heilen
und Augen trügen. Aber gib acht, denn auch Monde können untergehen!« Mit diesen
letzten Worten war er aus unserem Leben verschwunden.
Kurzvita
Annika Capricorni wurde 1997 in Norddeutschland geboren, wo
sie immer noch mit ihrer Schwester zusammenlebt. Wenn sie ausnahmsweise mal
nichts zu tun hat, denkt sie sich Geschichten aus. Damit die vielen Ideen nicht
verloren gehen, hat Annika immer einen Stift und einen Notizblock in der Nähe.
Notfalls wird einfach das Handy vollgeschrieben, bis der Speicher überquillt.
Neben dem Schreiben trifft Annika sich gerne mit ihren
Freunden, verschlingt Bücher innerhalb von Tagen und isst super gerne
Schokolade, die sie nur ungern teilt.
Homepage der Autorin: http://capricorni.de/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.