Klappentext:
Der Pferdebursche Joel steht vor einer schier unlösbaren
Aufgabe. Noch immer befindet er sich mit dem Straßenkind Erwenk in dem düsteren
Wald von Mobent. Erwenk ist von dem Dämon Lluth, dem einstigen Gott des Scherzes und
des Schabernacks, besessen , ohne selbst etwas davon zu wissen. Dunkle Mächte
der Alten Zeit greifen durch Erwenk nach der Neuen Zeit, um sie zu vernichten.
Das muss verhindert werden und zudem im Geheimen bleiben, um Erwenk nicht zu
gefährden. Nun sind sie unterwegs zu dem einzigen noch intakten Ort, an dem
Dämonen ausgetrieben werden können: dem Tempel von Aradimar.
Die Amazone Belharis, die das Orakel von
Aradimar befragen will, hat sich ihnen angeschlossen. Sie bereitete Joel von
Anfang an Schwierigkeiten. Als Erwenk unter dem Einfluss von Lluth sie und ihr
Volk beleidigt, bedroht sie das Kind mit dem Tode, sollte soetwas noch einmal
passieren. Doch wie kann Joel die Ausbrüche des Dämons und die Amazone stoppen?
Nachdem Joel in der Nacht eine tiefe innere
Krise bewältigt hat, wacht er am nächsten Morgen gestärkt und voller Zuversicht
auf. Er hat Frieden mit seiner Gabe einer besonderen Intuition geschlossen, die
sein Lehrmeister Alek einen ›wabernden Geist‹
nannte und ablehnte. Nun kann Joel neue Kräfte freisetzen.
Die braucht er aber auch, denn der Wald von
Mobent steckt voller Fallen. Das kleine Grüppchen läuft einer Räuberbande in
die Arme – und die Amazone muss ihre Kampfkraft beweisen.
Joel gewinnt auf seinem weiteren Weg neue Helfer
hinzu, trifft aber auch einen alten Feind: Erik, Herzog Bannos jüngsten Sohn,
der Joel und Erwenk verfolgt. Und er ist noch gefährlicher geworden, denn auch
er ist nun von einem starken Dämon besessen. Erik schneidet den Gefährten den
Weg zur Straße ab, und so müssen sie durch das wilde Gebirge Rakir ziehen.
Ein riskanter Wettlauf zum Tempel von Aradimar
beginnt.
Erhältlich bei Amazon.
Leseprobe:
Joel hörte es im Baum rascheln und wandte den
Kopf. Ihm stockte der Atem. Erwenks Komeran-Haltung war wohl doch nicht so
günstig. Um etwas sehen zu können, hatte er seinen Hals nach rechts gereckt,
und so das Gleichgewicht verloren. Nun rutschte er langsam aber sicher an der
Seite des Astes herab.
Joel streckte seinen Arm nach dem Jungen, um ihn
zu stützen, aber er reichte nicht an ihn heran. Würden die Räuber es merken,
wenn Joel zu dem Kind kletterte?
Aber diese Überlegung kam ohnehin zu spät.
Erwenk hing nun unter dem Ast, ähnlich wie ein Faultier. Er konnte sein eigenes
Gewicht nicht mehr halten – und stürzte hinab.
Erwenk fiel direkt auf den Räuberhauptmann. Der
wurde von seinem Pferd geschleudert und landete unsanft im Gras.
Dafür saß das Kind jetzt auf dem Pferd, das
entsetzt wieherte und stieg. »Hilfe, Hilfe«, kreischte Erwenk und klammerte
sich an der Mähne fest. Das war nun endgültig zu viel für das Tier und es
galoppierte gehetzt in den Wald. »Hilfe, Hilfe«, hörte man es unter den Bäumen
verhallen.
Der Räuberhauptmann erholte sich überraschend
schnell von seiner Verblüffung. »Du und du, auf den Baum! Durchsuchen!«, befahl
er seinen Leuten, während er aufsprang. »Du und du, hinter dem Kerl her!«
Der ›Kerl‹
kehrte allerdings von alleine zurück. »Hilfe, Hilfe!« Die Rufe kamen wieder
näher, samt wildem Hufgetrappel, gedämpft durch den weichen Waldboden.
Durch die Lücke, die Erwenk bei seinem Fall in
die Äste des Baumes gerissen hatte, sah Joel, wie das Pferd heran gerast kam,
auf seinem Rücken den hilflosen Reiter, der hin- und her geschleudert wurde,
aber sich immer noch hielt.
»Ho, ho!« Mit den Armen wedelnd stellte sich der
Räuberhauptmann dem Tier in den Weg, um es aufzuhalten – genau das Falsche, wie
Joel wusste. Das Pferd scheute, stieg erneut, und traf mit einem Huf die
Schläfe des Anführers, der ohnmächtig zu Boden ging.
»Hilfe, Hilfe!« wieder schoss das Pferd mit dem
schreienden Erwenk in den Wald davon.
»Los, runter«, kommandierte Belharis.
»W...was?!«, stammelte Joel.
Belharis sprang. In einer fließenden Bewegung
entledigte sie sich ihrer Taschen, zog ihre Waffen und landete federnd auf
ihren Füßen. »Für Belisama, die Gerechte!«, schrie sie, und rammte dem nächst
stehenden Räuber ihr Schwert in die Kehle, während sie einem zweiten ihre
Streitaxt von der Schulter bis in die Brust trieb.
Autorenvita:
Jutta Schönberg, ist promovierte Germanistin und lebt in Tübingen.
Weiterbildung als PR-Referentin. Anschließend verschiedene Tätigkeiten, u. a.:
Redakteurin für das Presseamt der Universität Tübingen, Projektkoordinatorin
für die kommunale Frauenbeauftragte und PR-Beraterin. Wissenschaftliche und
journalistische Publikationen. Derzeit freie Autorin und Redakteurin. Seit 2009
Veröffentlichung mehrerer Kurzgeschichten, vor allem im fantastischen Bereich,
aber auch in anderen Gebieten. Zweiter Platz beim Frederic-Brown-Award 2009 mit
„Zwei Spaziergänger“. 2016 Veröffentlichung von „Erwenks Entdeckung” und „Joels
Pobe”(E-books), den beiden ersten Teilen einer Fantasyromanserie mit dem Titel
„Joels Lieder”. Mitglied der Tübinger Autorengruppe 'LiteRatten'.
Homepage: www.jutta-schoenberg.de
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