Klappentext:
Nach seinen Abenteuern im Süden Horizons kehrt Thronprinz Corin zurück nach Carbonn. Doch statt ein Fest anlässlich seiner Heimkehr zu planen, muss er mit König Bryant über die neuesten Entwicklungen beraten. Die Pläne des Großkönigs gefährden nicht nur das Leben der Bewohner Carbonns, auch der Frieden zwischen den Völkern Horizons droht zu brechen.
Bald wird deutlich, bloße Worte genügen nicht, um den Feind zu bezwingen. Schon befinden sich Prinz Corin, der König und ihre Verbündeten auf dem Weg nach Navretil zum letzten Kampf …
„Horizon – Zurück zu den Wurzeln“ ist der Abschlussband der Fantasy-Trilogie Horizon von Amanda Laurie.
Reihenfolge der Horizon-Romane:
Horizon 1: Aufbruch ins Ungewisse
Horizon 2: Fernab der Heimat
Horizon 3: Zurück zu den Wurzeln
Wo ist
das Buch erhältlich?
Das eBook ist
erhältlich für 3,99 Euro, zunächst exklusiv auf amazon. Ab Herbst 2018
erscheint die komplette Trilogie auch bei Thalia, Weltbild & Co.
Das Taschenbuch
gibt es überall im Buchhandel für 10,99 Euro (ISBN: 978-3-7460-9119-8).
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Leseprobe:
Auszug aus
Kapitel 1
Als Corin den
Stadtrand erreichte, hielt er erstaunt inne. Sein Vater hatte den Bau einer
ausgedehnten Stadtmauer in Auftrag gegeben, die die ganze Stadt umschloss. Es
schien ausgeschlossen, hier des Nachts um Einlass zu ersuchen und wohlwollend
erhört zu werden.
Zielstrebig trat Corin an das schwere, verschlossene Tor. Einer der beiden Wachmänner hatte den Mantelkragen gegen den Wind hochgeschlagen und seinen Helm tief ins Gesicht gezogen, sodass von ihm lediglich der grimmige Zug um den Mund zu erkennen war. Der zweite Mann wirkte nicht so abweisend, seine Augen vermittelten eine Spur Neugier. An ihn wandte sich Corin.
Zielstrebig trat Corin an das schwere, verschlossene Tor. Einer der beiden Wachmänner hatte den Mantelkragen gegen den Wind hochgeschlagen und seinen Helm tief ins Gesicht gezogen, sodass von ihm lediglich der grimmige Zug um den Mund zu erkennen war. Der zweite Mann wirkte nicht so abweisend, seine Augen vermittelten eine Spur Neugier. An ihn wandte sich Corin.
»Seid gegrüßt!
Ich ...« Bevor ihm mehr als ein Gruß entschlüpft war, versperrten ihm die
Wachen mit ihren Lanzen den Weg. Diese Zurschaustellung fand Corin lächerlich,
da das Tor verriegelt war, wie damals ein anderes Tor in der Festungsmauer, als
er täglich auf eine Gelegenheit zum Entkommen gewartet hatte.
»Bis zum
Morgengrauen bleibt die Pforte geschlossen. Geht Eures Weges, Fremder.«
»Ihr erdreistet
Euch, mich abzuweisen?« Ein ungläubiges Lächeln umspielte Corins Mundwinkel. Er
hatte nicht erwartet, bei seiner Rückkehr vor verschlossenen Toren zu stehen.
Doch weder erinnerte er sich an diese beiden Männer, noch schienen sie zu
wissen, wer vor ihnen stand. Entweder waren sie während seines Aufenthaltes in
Carbonn auf einem auswärtigen Posten gewesen oder sie waren erst nach Corins
Verschwinden in die königliche Garde aufgenommen worden.
»Ich erwarte,
vor den König geführt zu werden«, forderte Corin unnachgiebig. »Sofort!«
Die Wachen
blickten einander an, kurzzeitig wirkten sie ratlos. Dann sagte der
Freundlichere von ihnen: »Der König ist derzeit für niemanden zu sprechen.«
»Glaubt mir,
mich möchte er sehen. Ich bin sein Sohn. Sollte er je erfahren, dass Ihr mich
nicht eingelassen habt, dann würde er sehr erbost reagieren.«
Ein Flackern in
den Augen des einen Wachmannes zeigte seine Unsicherheit. Der Grimmigere von
beiden hingegen musterte ihn abschätzig. »Wisst Ihr, was unser Kommandant mit
Landstreichern tut? Er sperrt sie in den Kerker, bis sich die Ratten an ihnen
satt gefressen haben. Wenn Ihr nicht sofort verschwindet, werdet Ihr dieses
Schicksal teilen.«
Ratten? Kerker?
Corin war irritiert. Obwohl er nun weiß, wer ich bin, droht er mir? Ist er des
Lebens müde? Mit einem Schlag war seine Freundlichkeit wie weggewischt.
»Ich verlange,
Euren Vorgesetzten zu sprechen. Sofort!«
»Kommt morgen
wieder«, sagte der Freundlichere, der Ärger vermeiden wollte. »Dann werden wir
sehen, ob der Kommandant Euch empfangen wird.« Allerdings schien auch er ihm
seine Geschichte nicht zu glauben.
Vermutlich würde
selbst ich an mir zweifeln, gestand Corin sich ein. Seine Kleidung hatte
während des fünftägigen Fluges von Rowenia hierher arg gelitten. Peronimus und
er waren in einen Herbststurm geraten. Obwohl sich Corin zeitweise unter
Peronimus’ großem Körper vor Wind und Wetter hatte schützen können, stank er
nach Tier, war durchnässt und verschmutzt. Seine Haare waren verfilzt und sein
Auftreten vermutlich alles andere als vertrauenerweckend. Dennoch war es ihre
Pflicht, seine Angaben zu überprüfen. Ärger flammte in ihm auf.
»Ich sagte,
sofort!«
Es schien, als
wollten sich die Männer mit ihm streiten. Doch plötzlich rief der Grimmige von
ihnen zu den Zinnen hinauf nach Unterstützung.
Kurz darauf
erblickte Corin auf dem Wehrgang ein Gesicht, mit dem er so bald nicht
gerechnet hatte. Der Neuankömmling beugte sich über die Mauer und sah zu ihnen
herab. »Was gibt es?«
Corin
bezweifelte, dass der Mann ihn trotz des Fackelscheins aus der Entfernung
erkennen konnte. Deshalb schlug er seine Kapuze zurück, die ihm vor dem kalten
Wind geschützt hatte.
»Hier ist ein
Reisender, der um Einlass begehrt. Meint, er müsse dringend den König
sprechen.«
Bevor diese höhnischen Worte andere gegen ihn einnehmen konnten, rief Corin nach oben: »Einst wollte man mich nicht aus Carbonn fortgehen lassen. Heutzutage lässt man mich nicht mehr hinein? Die Zeiten haben sich wahrlich geändert.«
Bevor diese höhnischen Worte andere gegen ihn einnehmen konnten, rief Corin nach oben: »Einst wollte man mich nicht aus Carbonn fortgehen lassen. Heutzutage lässt man mich nicht mehr hinein? Die Zeiten haben sich wahrlich geändert.«
»Oh Mann! Corin?
Bist du es? Das glaube ich nicht! Wo kommst du her? Und überhaupt ...« Die
letzten Worte gingen in dem heftigen Treppab unter, als der Offizier den
Wehrgang herabstieg. Es blieb ruhig, bis sich die Tür in dem doppelflügeligen
Tor öffnete.
Der um sechzehn
Jahre ältere Mann schaute ihm froh entgegen, die schmalen Lippen zu einem
Lächeln verzogen. Obwohl seine Kleidung tadellos saß, erkannte Corin, dass er
bis eben geschlafen haben musste, denn sein dunkles Haar stand wirr nach allen
Seiten ab.
Corin fand als
Erster seine Stimme wieder. »Patric Laurent, dass ich ausgerechnet deinen
Schönheitsschlaf stören durfte, ist mir ein besonderes Vergnügen.«
»Noch genauso
vorlaut wie früher. Das freut mich wirklich, Corin!« Sie fielen sich in die
Arme. Für die nächsten Augenblicke beherrschte Lachen, Staunen und ungetrübte
Freude den Platz vor dem Stadttor. Die Wachposten nahmen eine lockere Haltung
an und beobachteten mit verdutzten Mienen die Willkommensbezeugungen.
Laurent hatte
ihm vor knapp fünf Jahren das Leben gerettet, als Corin in einem Fluss zu ertrinken
drohte. Später war er ihm mehrfach ein weiser Ratgeber gewesen und hatte sich
zu einem Freund entwickelt, vor allem während der Zeit auf Burg Carbonn, als
sich Corin – umgeben von einem ehrgeizigen Vater und einem missgünstigen
Stiefbruder – einsam gefühlt hatte.
Patric Laurent
musterte Corin ausgiebig, wobei sich seine Stirn in Falten legte. »Du siehst
beschissen aus, Mann! Vollkommen durchweicht, ausgekühlt und halb verhungert.«
Corin nickte
lächelnd. »Das trifft in etwa meinen Zustand. Verdreckt hast du vergessen.
Daher war ich so erleichtert, mich im Dunkel der Nacht hereinschleichen zu
können. Die beiden Männer hier hätten mir den Auftritt beinahe ruiniert.«
Patric Laurent
wandte sich den beiden Wachen zu. Der kalte Wind schien ihm nichts anzuhaben.
Die Uniform, die an seinem Körper saß, als wäre sie eine zweite Haut, und sein
Auftreten ließen ihn erhaben wirken. »Habt ihr gewusst, wen ihr vor euch
hattet?«, fragte er streng.
In dem folgenden Schweigen hätte man eine herabfallende Nadel hören können, so unangenehm war den Männern ihr Fehlverhalten. Der Grimmige schwieg, während sein Blick den Boden nach einem imaginären Grund absuchte, den diensthabenden Offizier nicht anzuschauen. Der Mund des anderen öffnete und schloss sich abwechselnd, als suche er nach Worten.
In dem folgenden Schweigen hätte man eine herabfallende Nadel hören können, so unangenehm war den Männern ihr Fehlverhalten. Der Grimmige schwieg, während sein Blick den Boden nach einem imaginären Grund absuchte, den diensthabenden Offizier nicht anzuschauen. Der Mund des anderen öffnete und schloss sich abwechselnd, als suche er nach Worten.
Corin wollte
dieses Trauerspiel nicht länger mit ansehen. »Lass sein, Laurent. Ich trage
eine gewisse Mitverantwortung. Vermutlich hätte ich auch keinem Fremden
geglaubt, der dermaßen zerlumpt am Stadttor eintrifft.«
»Sie hätten es
überprüfen müssen!«, beharrte Laurent und bestätigte damit Corins Auffassung.
»Wenn ich etwas nicht weiß, dann suche ich jemanden, der es weiß.«
»Ich würde
behaupten, das haben sie getan. Immerhin waren sie intelligent genug, dich um
Rat zu fragen. Das sollte jedweden Fauxpas wieder zurechtrücken.«
Mit
unzufriedenem Blick wandte sich Laurent Corin zu. »Vielleicht hast du recht.
Dennoch ...«, er atmete tief durch, »… wohlmöglich könnte ihrem Gedächtnis das
Entstauben der Gemälde in der Ahnengalerie auf die Sprünge helfen. Denn mag
dein erster Eindruck lediglich dem eines Bettlers zur Ehre gereichen, so lassen
zumindest deine Gesichtszüge keinen Zweifel an deiner Abstammung. Komm, Corin!
Lass uns zur Feste hinaufgehen. Du solltest dich stärken, bevor du von der
Obrigkeit verhört wirst.«
»Gegen ein
heißes Getränk hätte ich keine Einwände.«
»Und ein Bad.«
Corin lachte
laut. »Gewiss, Patric. Es tut mir leid, aber der Weg war weit, und zum Waschen
fehlte mir mehr als nur die Zeit.«
»Das glaube ich
dir gern. Sag, bist du wohlauf?«
Corin nickte.
»Ich bin froh,
dich wiederzusehen. Damit hätte ich die nächsten Jahre nicht gerechnet.«
Schweigend
passierten sie Häuserzeilen, deren Fensterläden dicht verschlossen waren. Dann
führte sie der Weg durch Gassen, in denen sich ein Wirtshaus ans nächste
reihte. Aus beinahe jedem Gebäude drang laute Musik oder Gejohle.
Letztlich stieg
die Straße in Richtung des Hügels an, auf dem die Festung erbaut war. »In der
Küche kannst du dich am Feuer wärmen und etwas Warmes zu dir nehmen. Es ist
bereits nach Mitternacht, da wird kaum noch eine Magd auf den Beinen sein. Aber
ich treibe schon etwas zu essen für dich auf. Und danach benachrichtige ich
Durand.«
Corin stoppte,
denn Laurents Worte hatten eine Frage aufgeworfen. »Was ist mit meinem Vater?
Ich würde lieber mit ihm reden als mit Durand.«
Als Patric nicht
sofort antwortete, erfasste Corin große Sorge. Er hätte es nie für möglich
gehalten, zumal er nicht das beste Verhältnis zu seinem Vater pflegte. Sollte
er zu spät gekommen sein? Was, wenn der König tot war? Wenn er den ganzen Weg
nach Carbonn zurückgelegt hatte, nur um am Ende allein eine Entscheidung fällen
zu müssen? Sein Herz pochte, und diesmal fragte er ungeduldiger: »Wo, bei allen
Göttern, ist der König? Sprich doch endlich!«
Ende der
Leseprobe
Autorenvita:
Amanda Laurie ist eine deutsche Autorin und lebt mit ihrem
Mann und den Kindern in einem kleinen Dorf. Umgeben von viel Grün findet sie
Zeit und Inspiration, ihre Geschichten niederzuschreiben.
Bisherige Veröffentlichungen:
Horizon 1: Aufbruch ins Ungewisse
Horizon 2: Fernab der Heimat
Horizon 3: Zurück zu den Wurzeln
Ein Hauch von Magie
Flucht durch die Wälder
Mehr Infos über die Autorin und ihre Bücher auf: www.amandalaurie.de
Bisherige Veröffentlichungen:
Horizon 1: Aufbruch ins Ungewisse
Horizon 2: Fernab der Heimat
Horizon 3: Zurück zu den Wurzeln
Ein Hauch von Magie
Flucht durch die Wälder
Mehr Infos über die Autorin und ihre Bücher auf: www.amandalaurie.de
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