Klappentext Band 3:
Nadine kehrt zur Erde zurück, um mit den beiden anderen Hütern des Trigonischen Friedenskristalls ihrem Freund Rido das Leben zu retten. Doch Motte, der Schulleiter, hat es sich mittlerweile zur Aufgabe gemacht, in Krisengebieten für Frieden zu sorgen. Und so reist Nadine ihm hinter.
Alles könnte so einfach sein, wären da nicht ein paar Wetterpfuscher aus ihrer Heimat, die überall auf der Welt Naturkatastrophen auslösen – und hätte Nadine nicht zu allem Überfluss den Kristall im Meer versenkt …
Eine abenteuerliche Reise mit vielen Überraschungen und natürlich wieder mit Manga-Zeichnungen im Innenteil!
Erhältlich bei Amazon oder über den Verlag.
Leseprobe
Verflixtes Mottengeflatter
Ricky
versteckt sich vor dem Kontrolleur unter die Bank im Restaurant des Zugabteils.
Nadine sitzt mit Benni und Yannik noch am Tisch, sie haben den Kontrolleur
weggeschickt.
… Und ich gleite unter die Bank.
„Dunkelheit!“,
flüstere ich.
„Was
machst du denn hier?“, fragt Ricky überrascht.
„Pscht!“,
zische ich.
Ich
sehe die Beine der Python-Kämpferin auf unseren Tisch zukommen.
Interessanterweise hat sie Stiefel an, die mir echt gut gefallen. Benni
versteift sich, als er Greta erkennt. Leider rammt er Ricky dabei seinen Schuh
in den Bauch. Die hat immerhin begriffen, dass die Luft da oben scheinbar noch
immer verpestet ist, und unterdrückt heldenhaft ein „Umpfh“.
Yanniks
Kommentar ist leider zu laut und ebenso überflüssig: „Meine Fresse, was will
die denn hier?“
Gretchen lässt sich jedoch nicht beirren, weder von den
feindseligen Blicken meiner Freunde noch von der Dunkelheit unter der Bank. Sie
langt kurzerhand hinab und zieht eine kreischende Ricky hervor. Dieser Radau
ruft nun auch wieder unseren lieben Kontrolleur Schnüffel auf den Plan. Der kommt mit seinem
dicken Bauch voran in das Abteil gehetzt.
„Aha!“,
trompetet er zufrieden. „Da haben wir ja die Schwarzfahrerin! Nein, das sind ja
sogar zwei! Kommt mal schön mit, ihr beiden!“
Rickys
Fahrkarte! Jetzt wird es höchste Zeit, dass sie sie endlich bekommt. Ich tippe
gegen Bennis Bein, bis er es endlich merkt und sie in Empfang nimmt.
„Hier!
Hier ist die Karte von dem Mädchen!“, ruft er, als hätte er eine Karte für ein
Weltmeisterschafts-Fußballspiel zu verscherbeln. „Aber die Frau daneben gehört
nicht zu uns. Wir kennen sie nicht! Sie müssen sie einsperren!“
Schnüffel
betrachtet ungläubig das hingehaltene Ticket und lässt sich sicherheitshalber
die von Benni und Yannik noch einmal zeigen. Da er diese jedoch schon
abgeknipst hat, schüttelt er nur stumm den Kopf. Dann wendet er sich an Greta.
„Und
Ihre Fahrkarte?“
Die
arme Pythonfrau kann ja nun wirklich nichts dafür. Also, für drei Sekunden
bekomme ich sogar Mitleid. Sie kann offenbar gar nicht verstehen, wieso man für
das Zugfahren auf diesem Planeten irgendwelche Zettel braucht, die dann doch
nur herumfliegen und die Umwelt verschmutzen.
Nach
weiteren drei Sekunden verkneife ich mir das Prusten, weil unsere Außerirdische
sich Rickys Fahrkarte schnappt und sie Schnüffel hinhält.
Der
guckt wie eine Kuh, wenn es blitzt.
„Wollen
Sie mich veräppeln?“, schnauft er.
„Passen
Sie auf, was Sie sagen! Das ist eine ganz abgebrühte Karate-Kämpferin“, warnt
Yannik.
Schnüffel
ist jetzt richtig irritiert. „Ich denke, ihr kennt sie nicht?“
Yannik kratzt sich verlegen am Kopf. „Das ist doch
die … die Weltmeisterin im Karate! Äh …
die kennt doch jeder, oder?“
„Ja,
genau!“, pflichtet ihm Benni bei, obwohl er wahrscheinlich keine Ahnung hat,
was das Wort „Weltmeisterin“ überhaupt bedeutet.
„Die
wird gewalttätig, wenn Sie etwas von ihr wollen. Holen Sie lieber Verstärkung,
am besten gleich die Polizei!“
Unsere
Unterhaltung ist natürlich von den Anwesenden im Bordrestaurant samt Kellner mitverfolgt
worden. Gespannt starren die Leute auf Greta und den Schaffner. Der schüttelt
aber nur den Kopf, packt sie fest am Arm und will sie aus dem Abteil
manövrieren.
„Sie
kommen jetzt schön mit“, sagt er gelassen. „Wir werden in aller Ruhe Ihre Daten …
AAAARRRGGGH!“
Greta
packt ihn blitzschnell am Hals und drängt ihn gegen das Fenster. Das muss man
ihr lassen: Trotz seines Gewichts hat sie den Schaffner wie eine Puppe
herumgeschleudert. Selbst die beiden Stühle, die im Weg standen, zerschmettert
sie bei ihrer Aktion.
„Fass
mich nicht an, du aufgeblasener Luftballon!“, zischt sie.
Jetzt
mache ich mir ehrlich Sorgen um den Schaffner.
Ein
paar Leute stehen von ihren Plätzen auf, deutlich empört über das Verhalten der
Frau. Aber erst, als sie näher rücken, um den Schaffner zu unterstützen, lässt
die Python-Kämpferin ihn wieder los.
Der
Mann rutscht langsam an der Scheibe hinunter auf meine Augenhöhe – nur
dass er mich nicht sieht – und sein Gesicht ist krebsrot. Zwei kräftige
Männer packen ihn unterm Arm und hieven ihn wieder hoch. Gemeinsam bringen sie
Greta und den Schaffner fort, vermutlich in sein Dienstabteil.
Wenige
Minuten später hält der Zug an einem Bahnhof. Gespannt beobachten wir, wie
Greta-Schätzchen den Zug verlässt und von der Polizei in Empfang genommen wird.
Als unser Abteil an ihr vorbeirattert, wirft sie mir einen wütenden Blick zu.
„Wer war denn
das?“, fragt Ricky. „Die Tante hat ja nicht mehr alle Tassen im Schrank.“
„Sie gehört zu den gefährlichsten
Feinden meiner Eltern auf den Sieben-Welten“, antworte ich gelassen. „Bei denen
habe ich übrigens das Kämpfen gelernt …“
Ricky
fallen bald die Augen heraus.
„Und
Benni kommt auch von den Sieben-Welten. Eigentlich heißt er Benar und er ist
der Sohn eines Friedenskämpfers, den ich lange Zeit für unseren Feind gehalten
habe. Aber jetzt weiß ich’s besser.“
Ricky
nickt – doch Sekunden später guckt sie etwas sauertöpfisch.
„Und,
wenn ich mal so fragen darf … Wann hattest du gedacht, mir meine Fahrkarte
zu geben?“
„Och“,
antworte ich, aber da springt sie schon auf und verschwindet aus dem
Restaurant.
Die
beiden Jungen folgen ihr unmittelbar und Benni raunt mir zu, dass einer noch bezahlen
müsse. Zwei Sekunden später steht auch schon der Kellner an unserem Tisch und
schiebt mir die Rechnung zu. 137 Euro! Als ich dem Mann drei umgewandelte
Fünfzig-Euro-Scheine reiche, beäugt er sie kritisch und ich seufze, weil mir
das eigentlich nicht gefällt.
So viel dazu, wie
ich ein ehrbares und liebenswertes Mädchen werde.
Veronika
Aretz wurde 1963 in Aachen geboren, hat Grafik-Design studiert und arbeitet
seit 2001 als Selbstständige. Mit ihrem Mann lebt sie in der Nähe von Aachen,
ihre drei Kinder sind zum größten Teil schon ausgezogen und studieren. Seit dem
Jahr 2000 trainiert sie ehrenamtlich Kinder im Schwimmverein ihrer Heimatstadt.
Durch
die Unzufriedenheit ihrer ältesten Tochter über schlechte oder wenig interessante
Kinderbücher ist sie Anfang 2000 zum Schreiben zurückgekehrt. Seitdem hat sie
mehr als 40 Sach- und Kinderbücher geschrieben.
Bisher
veröffentlicht hat sie die „Verflixte-Buch-Serie im Editia Verlag und alle
anderen im Eigenverlag (VA-Verlag), der Indie-Autoren mit E-Book und schönem
Cover unterstützt. So sind dort auch alle Bücher der „Sarah & Nico-Reihe“ entstanden,
ebenso die „Arbeitskarten für den Schwimmunterricht“, die hauptsächlich von Lehrern
und Trainern genutzt werden.
Webpräsenz: www.va-verlag.de
Kontakt:
info@va-verlag.de
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