Klappentext
Karola kann
weder mit der Adventszeit noch mit dem Fest der Liebe viel anfangen. Der ganze
Weihnachtsrummel ist ihr ein Gräuel. Weder Kerzenschein noch Tannenduft
vermögen die junge Frau in weihnachtliche Stimmung zu versetzen. Und doch spürt
sie jedes Jahr, sobald der Heilige Abend naht, eine tiefe Traurigkeit in sich.
Um allem zu entgehen, flieht sie in den sonnigen Süden. Nur in diesem Jahr
lässt sie sich von Freunden und der Familie überreden, das Weihnachtsfest
daheim im Kreise ihrer Lieben zu verbringen. Alle Geschenke sind längst
besorgt, nur für Karolas kleine Nichte fehlte noch eine Weihnachtsüberraschung.
In der Spielzeugabteilung im größten Kaufhaus der Stadt begegnete die junge
Frau einem grauhaarigen Alten, der ihr eigenartig vertraut erschien. Gibt es
den Weihnachtsmann etwa doch? Eine Weihnachtsgeschichte für Kinder und
Jugendliche, in der die Autorin Gegenwart und Fantasy humorvoll miteinander
verknüpft und zum Schmunzeln einlädt.
Leseprobe
….Es
begab sich zu einer ganz besonderen Zeit.
Schneeflocken
fielen wie kleine Wattebällchen geräuschlos vom Himmel und funkelten wie
Diamanten im Licht der Sterne. Sie fielen solange, bis die Erde in unschuldigem
Weiß erstrahlte und man hätte denken können, eintöniges Grau wäre mit
Puderzucker überzogen worden.
Väterchen Frost
verwandelte tausende Regentropfen, die nicht schnell genug von den Dachrinnen
der Häuser platschten, in lange Eiszapfen.
Wer im Freien
nicht erbarmungslos zitternd frieren wollte, hüllte sich in dicke Jacken,
Mützen, Schals und warme Handschuhe.
Frostige Kälte
überzog die Gewässer mit dickem Eis und die Menschen klagten über den schneidend
kalten Winter, der in diesem Jahr viel zu früh über die Erde herfiel.
Tannen ächzten
unter dem Gewicht der weißen Last und auch die Autos erduldeten still ihre
eingefrorenen Scheiben sowie vereisten Türschlösser. Glücklicherweise
funktionierte der Nahverkehr reibungslos, was angesichts der Schneemassen
erstaunlich war.
Nur noch drei
Tage bis Heiligabend.
Wollte Karola
nicht mit leeren Händen in die leuchtenden Augen ihrer Nichte blicken, wurde es
allmählich höchste Zeit!
Die junge Frau
zog den Kragen ihrer dick gefütterten Thermojacke noch etwas höher und schlang
den Wollschal dreimal um ihren Hals, während sie von einem Bein auf das andere
hüpfte.
„Verdammte
Kälte“, murmelte sie, rieb sich dabei die Hände warm und sehnte sich die
Straßenbahn herbei.
Warum soll man
sich auf besinnliche Tage und das Fest der Liebe freuen, wenn einem der
Weihnachtsrummel ein Gräuel ist? Wenn man diese Zeit gar nicht mag und darüber
hinaus die Minuten verrinnen wie Sand in der Eieruhr?
Sicher, der 24.
Dezember kommt jedes Jahr, man könnte sozusagen diesen Termin frühzeitig
einplanen.
Doch wer denkt
im September bereits an Schnee, Eis und Weihnachtsgeschenke? Oder gar an den
Weihnachtsmann?
Karola
jedenfalls nicht.
Überhaupt
empfand sie den alljährlichen Kult um das Weihnachtsfest übertrieben und eher
belästigend als stimmungsvoll.
Die Advents- und
Weihnachtszeit verband sie nicht mit Kerzenschein, bunten Lichtern, Glühwein
oder „O du Fröhliche“, sondern mit Schneeregen, nasser Kälte, eisigem Wind,
Husten und Schnupfen sowie depressiver Dunkelheit. Karola verfluchte sich.
Warum nur ließ
sie sich dieses Jahr auf ein „Familien-Weihnachtsfest“ ein, anstatt wie üblich
in den Süden zu flüchten?
***
Menschen
strömten die Einkaufsmeile entlang, durch die sich die überfüllte Straßenbahn
langsam schlängelte. Dabei schien kaum jemand gemütlich zu schlendern, sondern
in Gedanken versunken von Punkt A nach Punkt B zu eilen; bepackt mit prall
gefüllten Einkaufstüten.
„Weihnachtsstress“,
murmelte Karola, die noch zwei Stationen lang die Gelegenheit nutzte, sich in
der Straßenbahn aufzuwärmen, bevor sie sich ebenfalls in das Weihnachtsgetümmel
stürzte. Lächelnd dachte sie an ihre Nichte, die nichts sehnlicher erwartete,
als den alten Mann mit dem langen weißen Bart, von dem alle sagen, er wäre
Santa Claus.
Leuchtende
Sterne mit in allen Farben blinkenden Lichtern erhellten die Einkaufsstraße und
verzauberten die junge Frau wider Erwarten ebenso wie die glänzenden Kugeln an
den Tannenzweigen mit den roten und goldenen Schleifen.
Plötzlich
verspürte Karola die tief in ihr verborgene Sehnsucht, die sie in eine ganz
besondere Stimmung versetzte. Sie wurde traurig.
Daran änderte
auch der verführerische Duft von Glühwein und Rostbratwürsten nichts, der von
den Buden des kleinen Weihnachtsmarktes vor dem Kaufhaus zu ihr herüber wehte
und in ihrer Nase kitzelte.
Seufzend betrat
sie das Kaufhaus, nachdem sie eine Münze in das Körbchen eines als Engel
verkleideten Mädchens warf, welches mit glockenheller Stimme „Leise rieselt der
Schnee“ sang.
Gleich beim
Betreten des Kaufhauses schlug Karola die warme und stickige Luft entgegen. Sie
zerrte ihren Schal vom Hals, stopfte Mütze und Handschuhe in ihren Shopper,
fuhr mit der elektrischen Rolltreppe in den fünften Stock und steuerte zielstrebig
die Spielzeugabteilung an.
An vielen Themen verschiedenster
Bereiche stark interessiert, legt sich die Berliner Autorin Marianne Rauch auf
kein spezielles Genre fest. So zählen Weihnachtsgeschichten ebenso zu ihren
Veröffentlichungen wie spannungsgeladene Romane. Neben belletristischen
Ausflügen widmet sie sich überwiegend ihrem Gesundheitsmagazin
www.gesu-optimal.de. Interessierte Leser finden dort mit ausgewählten Beiträgen
Anregungen und Informationen für die Gesundheit und mehr Vitalität. Sobald der
Autorin jedoch gesellschaftliche Themen auf dem Herzen liegen, äußert sie sich
auf ihrem Blog www.socialposition.de. Marianne Rauch ist überzeugt: Jeder
Einzelne vermag, Veränderungen in unserer Welt positiv zu beeinflussen. Eine
Erde - unsere Welt.
In der Freizeit liest Marianne Rauch gern ein gutes Buch oder trifft sich mit lieben Freunden. Im Süden Berlins wohnhaft, ist es nur ein Katzensprung zum benachbarten Brandenburg. Dort unternimmt die Autorin gern Spaziergänge oder erkundet mit dem Fahrrad Umwelt und Natur.
In der Freizeit liest Marianne Rauch gern ein gutes Buch oder trifft sich mit lieben Freunden. Im Süden Berlins wohnhaft, ist es nur ein Katzensprung zum benachbarten Brandenburg. Dort unternimmt die Autorin gern Spaziergänge oder erkundet mit dem Fahrrad Umwelt und Natur.
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