Sonntag, 13. September 2015

Verflixte Hühnersuppe von Veronika Aretz



Klappentext Band 1:
Nadine ist ein ganz normales vierzehnjähriges Mädchen ... Also gut, ihr Leben ist alles andere als normal: Sie ist die Hüterin des Trigonischen Friedenskristalls der Sieben-Welten und sie wurde vor 37 Jahren auf die Erde geschickt, um den kostbaren Stein vor den Feinden ihrer Welt zu beschützen. Und hier sitzt sie nun fest, immer noch vierzehn Jahre alt. Und schon wieder kommt sie in eine neue Schule. Dort gerät sie auch gleich an eine Clique, die die Schüler terrorisiert. Ihr Banknachbar Yannik scheint sie komplett abzulehnen und dann taucht zu allem Überfluss auch noch ihr Englischlehrer auf, den sie von früher kennt und vor dem sie schon einmal ihr Geheimnis verbergen musste.
Nach all dieser Aufregung wird ihr eines klar: Sie will endlich wieder nach Hause! Also setzt sie den Kristall ein, um ihren Eltern zu zeigen, wo sie zu finden ist. Doch damit lockt sie vor allem die gefährliche Schwarze Seite an ... Ein fantastischer Jugendroman mit über 100 lustig illustrierten Kommentaren im Manga-Stil.
Erhältlich bei Amazon oder über den Verlag.




Leseprobe „Verflixte Hühnersuppe“ Kapitel 1 oder „Der Tag, an dem ich die Erde verfluche“
Nadine wurde von ihren Eltern mit dem Trigonischen Kristall fortgeschickt, doch sie und eine Magd landen nicht auf einen der ihr bekannten Welten, sondern auf der Erde.

„Sag, dass das nicht wahr ist, Amarelia!“ Ich spüre, wie sich ein dicker Kloß meinen Hals hinaufwürgt, meine Stimme im Inneren laut aufschreien und sich gegen den Entschluss meiner Eltern wehren will. Was hab ich hier auf der Erde verloren? Wie soll ich ohne meine Freunde leben, ohne meine Hobbys – und ohne meinen Zottelbären, der jetzt allein zu Hause in meinem Zimmer liegt?
„Das ist doch hohler Hühnerschiss! Wir sind niemals auf der Erde gelandet! Das … das wäre …“
Ich kann nicht weitersprechen. Der Gedanke ist einfach zu absurd: Warum soll ich Milliarden von Lichtjahren entfernt auf einer unterentwickelten Welt herumhängen, wo ich meine Eltern so sehr brauche? Na ja, wahrscheinlich hätte mich meine Mutter gerade gerüffelt, dass ich mich gewählter ausdrücken sollte und nicht mal einen einzigen vernünftigen Satz zu Ende sprechen kann. Und mein Vater hätte mir vermutlich einen Vortrag über verantwortungsbewusstes Benehmen gehalten, da ich einfach nur dumm herumstehe. Aber sie sind auch nicht an meiner Stelle. Sie haben sich diesen ultra-kotzigen Plan ausgedacht – und wer muss nun die Hühnersuppe auslöffeln?
Ein mal raten ist erlaubt!
„Es war die Idee deines Vaters, doch deine Mutter hat ihm beigepflichtet. Sie haben dir eine äußerst ehrenvolle Aufgabe anvertraut. Hast du ihn noch?“
Ich schaue die Magd an, als rede sie von dem vergifteten Apfel aus Schneewittchen, aber dann greife ich in meine Tasche. Der Trigonische Kristall! Er schimmert in einem zarten Violett, meiner Lieblingsfarbe. In seiner Mitte dreht sich die Erde wie eine Welt, die bewundert werden will, ein blauer Planet, unschuldig und doch irgendwie schön.
„Verwandle ihn in etwas anderes, zum Beispiel in ein Armband.“
„Was?“
Ich hatte nicht zugehört, was Amarelia gesagt hatte. Viel zu fasziniert beobachte ich das Innere der Kugel: Jetzt scheint sie das weite Meer zu zeigen. Ich sehe Wolken über das Wasser ziehen und Schwebeschiffe dahingleiten.
„Der Kristall ist zu auffällig. Verwandle ihn in ein Armband.“
„Wie denn?“, blaffe ich, „ich kann doch kaum sagen: Los, Kristall, verwandle dich in einen Armreif!
Kaum habe ich aber den Satz zu Ende gesprochen, liegt ein goldener Reif in meiner Hand. Ich klappe den Mund auf.
„Er hat dich als Hüter akzeptiert, wie dein Vater es vorausgesehen hat!“, ruft Amarelia begeistert. „Aber ein goldener Armreif am Handgelenk eines Kindes ist immer noch zu auffällig.“
Da denke ich nur: Werde zu einem Blechreif – und schon verändert der Reif seine Farbe und ich glaube, meine Gesichtsfarbe ändert sich ebenfalls. Ich muss einem Laubfrosch aus eurer Welt ziemlich ähneln.
„Gut so!“, sagt Amarelia. „Der Kristall täuscht uns eine Illusion vor. Niemand darf wissen, dass du ihn hast. Ich habe in den letzten Wochen, seit deine Eltern mich in ihren Plan eingeweiht haben, alle alten Aufzeichnungen über die Erde gelesen. Das da drüben ist ein Automobil.“ Sie zeigt auf die Maschine, die vorhin so laut geknattert hat.
„Es stinkt!“, knurre ich und verziehe angewidert das Gesicht. Unter normalen Umständen würde ich dieses „Automobil“ sofort studieren. Mit meinen besten Freundinnen Dan’helia und Gusuh’mare würde ich mich darum reißen, es als Erste zu berühren. Wir drei sind bekannt für unseren Ehrgeiz, Geheimnisse zu lüften.
Augenblicklich spüre ich ein Stechen in der Brust. Was machten Dani und Gusu genau jetzt? Vermissen sie mich vielleicht schon?
„Deine Eltern ahnten den Verrat“, fährt Amarelia fort. Ich sehe die Magd böse an, aber sie hat natürlich keinen blassen Schimmer, aus welchen Träumen sie mich gerade gerissen hat. „Der Friedenskristall muss in Sicherheit gebracht werden. Deine Eltern hoffen, dass niemand den Kristall bei dir vermutet. Noch nie zuvor wurde er einem Kind anvertraut.“
Lange sage ich nichts. Ich spüre die Last der Verantwortung wie Blei auf meinen Schultern und Angst kriecht in meinem Kopf herum, aber gleichzeitig keimt auch ein wenig Stolz in mir auf. Ich bin von meinen Eltern auserwählt worden! Sicher hätte es noch genügend andere Labidaner gegeben, die ebenfalls infrage gekommen wären – aber nein, sie vertrauen nur mir!

Veronika Aretz wurde 1963 in Aachen geboren, hat Grafik-Design studiert und arbeitet seit 2001 als Selbstständige. Mit ihrem Mann lebt sie in der Nähe von Aachen, ihre drei Kinder sind zum größten Teil schon ausgezogen und studieren. Seit dem Jahr 2000 trainiert sie ehrenamtlich Kinder im Schwimmverein ihrer Heimatstadt.
Durch die Unzufriedenheit ihrer ältesten Tochter über schlechte oder wenig interessante Kinderbücher ist sie Anfang 2000 zum Schreiben zurückgekehrt. Seitdem hat sie mehr als 40 Sach- und Kinderbücher geschrieben.
Bisher veröffentlicht hat sie die „Verflixte-Buch-Serie im Editia Verlag und alle anderen im Eigenverlag (VA-Verlag), der Indie-Autoren mit E-Book und schönem Cover unterstützt. So sind dort auch alle Bücher der „Sarah & Nico-Reihe“ entstanden, ebenso die „Arbeitskarten für den Schwimmunterricht“, die hauptsächlich von Lehrern und Trainern genutzt werden.
Webpräsenz:  www.va-verlag.de
Kontakt: info@va-verlag.de


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