KLAPPENTEXT:
Die
Königsmumie im Mausoleum beunruhigt die Bewohner des Sarazenenschlössl.
Max und Micha werden nach West-Theben geschickt, um den früheren Diener
der Familie Abdulla nach der Herkunft der Altertümer zu befragen. Als
von den Jungen jede Nachricht ausbleibt, befürchten Tessi und ihr Vater,
dass den beiden etwas zugestoßen sei, und begeben sich auf die Suche.
In el Kurna kann niemand etwas über den Verbleib der Jungen sagen. Sie
wollten ein Ausgrabungslager im Tal der Könige aufsuchen, wo Abdulla
arbeitet. Dort sind sie aber nicht angekommen, wie der beteuert. Er
hilft bei der Suche, die aber erfolglos bleibt. Dann bietet ein
Unbekannter seine Hilfe an. Können Vater und Tochter ihm trauen oder
geraten sie selbst in Gefahr? Denn den Grabräubern, die ein noch
unbekanntes Königsgrab entdeckt zu haben scheinen, ist jedes Mittel
recht.
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Leseprobe
Während Tessi noch überlegte, was sie ihrem Vater von den Gesprächen
berichten sollte, trat ein dunkelhäutiger Ägypter in europäischer Kleidung an
ihren Tisch und nahm unaufgefordert Platz.
Bevor der Baron dagegen protestieren konnte, kam der uneingeladene
Tischgast zur Sache. »Ich sehe davon ab, mich vorzustellen«, äußerte er kalt.
»Denn für das, was ich mit Ihnen zu besprechen habe, ist es besser, wenn Sie
nicht wissen, wer ich bin ... Ich habe gehört, dass Sie nach dem Verbleib
zweier Jungen forschen, die in Ihrem Auftrag unterwegs waren. Ich könnte Ihnen
bei der Suche behilflich sein, da ich den - übrigens unfreiwilligen -
Aufenthalt kenne. Wir erwarten aber eine Gegenleistung. Im Nachlass Ihres
Vaters befinden sich gewisse Gegenstände, die uns gehören und die wir
zurückhaben wollen.«
»Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, erwiderte von Hofstetten verwundert.
»Ich habe erst vor kurzem das Erbe angetreten und bin noch dabei, die
Hinterlassenschaft zu sichten.«
»Es handelt sich um die Altertümer, die der Botschafter in seinem Hause in
einer unterirdischen Kammer verwahrte.«
»Um darüber Aufschluss zu erlangen, sind die Jungen hergereist! Stammen sie
aus einer legalen Quelle?«
»Ihre Frage ist sicherlich nicht ernst gemeint! Eine solche erlesene
Ansammlung finden Sie sonst nur im Museum.«
»Dann gehören sie auch dorthin und an keinen anderen Platz. Ich werde mich
nicht an der Verschiebung illegal ausgeführter Altertümer beteiligen, die
unrechtmäßig aus einer Grabstätte entfernt wurden.«
Der Fremde lachte. »Ihre Mitwirkung ist nicht nötig. Wir sind auch so in
der Lage, uns wieder in den Besitz der Sachen zu setzen, die der Botschafter
für uns verwahrt hat. Von Ihnen erwarten wir nur, dass Sie Stillschweigen über
die Sache bewahren. Das liegt übrigens auch im eigenen Interesse. Sie werden
kaum daran interessiert sein, dass die Rolle Ihres Vaters bei dieser heiklen
Angelegenheit öffentlich bekannt wird.«
»Das ist richtig! Woher sollen wir aber wissen, dass Sie Wort halten und
die Jungen tatsächlich freigeben?«
»Sie gehen kein Risiko ein. Ich werde vorleisten, damit Sie sehen, dass Sie
uns vertrauen können. Ich bringe Sie zu dem Ort hin, an dem sich die Jungen -
ich hoffe noch lebend! - befinden.«
Von Hofstetten wollte wegen des zynischen Einschubs heftig erwidern, als
ihn seine Tochter mahnend am Ärmel zog. Er nahm sich zusammen. »Wie lange
brauchen wir, um dorthin zu gelangen?«, fragte er stattdessen.
»Ich werde Sie mit dem Jeep hinfahren. Das wird die Sache beschleunigen.
Ich muss Ihnen aber die Augen verbinden, weil der Ort geheim ist.«
»Wieso bringen Sie die Jungen nicht einfach zu uns?«, fragte Tessi.
»Weil ich für meine Sicherheit fürchten müsste.«
»Sie vertrauen uns also auch nicht?«
»Ich bin Geschäftsmann und wahre nur meine Interessen. Die Übergabe wird in
den Bergen im ›Niemandsland‹ stattfinden, sodass ich mich ungehindert entfernen
kann.«
»Und wie kommen wir wieder zurück?«
»Ein paar Stunden Fußmarsch werden Ihnen gut tun! Das gibt uns den Vorsprung,
den wir brauchen ... Aber entscheiden Sie sich jetzt, ob Sie auf meinen
Vorschlag eingehen wollen. Meine Zeit ist begrenzt.« Mit diesen Worten stand
der Fremde auf und machte Anstalten, sich zu entfernen. Dann drehte er sich
nochmals um: »Kein Wort zu niemandem«, befahl er. »Sonst betrachte ich unsere
Abmachung als erledigt und Sie sehen die Jungen nie wieder.«
Tessi und ihr Vater erhoben sich verschreckt. »Können wir nicht wenigstens
…?«, versuchte von Hofstetten Zeit zu gewinnen.
»Nein!«, unterbrach der Ägypter. »Sie gehen so, wie Sie sind, oder gar
nicht. Alles andere wäre für mich ein unnötiges Sicherheitsrisiko.«
Von Hofstetten sah ein, dass er sich fügen musste und folgte dem
Unbekannten ohne weitere Einwände. Tessi zögerte einen Moment, als sie an
Ahmeds nächtliche Warnung dachte. War das der vorausgesagte Versuch, sich nun
auch der Retter zu bemächtigen, nachdem man schon Max und Micha ausgeschaltet
hatte? ... Wohl kaum! Ahmeds Befürchtungen, schienen sich als unbegründet zu
erweisen: Dagegen sprach die Tatsache, dass sich der Grabräuber ihnen vor aller
Augen im Frühstücksraum genähert hatte. Das wäre wohl kaum geschehen, wenn er
ihnen ans Leben wollte. Nach seinen Erklärungen handelte es sich bei der
Entführung der Jungen zudem um eine Art Kidnapping, mit dem man sich in den
Besitz der Altertümer unter dem Hause des verstorbenen Botschafters setzen
wollte. Das war eine plausible Begründung, die den Zugriff auf die Jungen
genügend erklärte.
Ein gewisses Risiko blieb. Aber das mussten sie eingehen. Sie durften
keinesfalls die Chance, die Jungen zu befreien, aus Überängstlichkeit vertun.
Im Übrigen hatte sich ihr Vater bereits entschieden und der Handel galt wohl
nur für beide zusammen oder gar nicht.
Klaus Kurt Löffler:
Als studierter Jurist war ich zuletzt als Vorsitzender Richter am Landgericht tätig. Nach meiner Pensionierung habe ich während eines Aufenthalts in St. Wolfgang am Wolfgangsee mit dem Schreiben von Jugendbüchern angefangen. Der Schauplatz und meine beruflichen Erfahrungen wollten es, dass es Detektivgeschichten wurden, in denen die Landschaft eine entscheidende Rolle spielt. Es steht bei mir aber nicht das Verbrechen, sondern das hinter ihm stehende Rätsel im Vordergrund. Denn meine Junior- Detektive lösen ihre Fälle mit Köpfchen.
Link zu meinem Shop, meiner Facebook-Autoren-Seite, meinem Twitter-Account, Büchern bei Amazon und meiner Amazon Autorenseite
Als studierter Jurist war ich zuletzt als Vorsitzender Richter am Landgericht tätig. Nach meiner Pensionierung habe ich während eines Aufenthalts in St. Wolfgang am Wolfgangsee mit dem Schreiben von Jugendbüchern angefangen. Der Schauplatz und meine beruflichen Erfahrungen wollten es, dass es Detektivgeschichten wurden, in denen die Landschaft eine entscheidende Rolle spielt. Es steht bei mir aber nicht das Verbrechen, sondern das hinter ihm stehende Rätsel im Vordergrund. Denn meine Junior- Detektive lösen ihre Fälle mit Köpfchen.
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