Klappentext: MERLIN, der Großmeister der Magierloge, fürchtet um sein Leben. Raspoltin, ein schwarzer Magier aus Rumänien, hat ihn zu einem *magischen Duell* herausgefordert, das auf der Tagung in St. Wolfgang ausgetragen wird. Er bittet die Junior-Detektive um Hilfe. Denn der Herausforderer hat angedroht, dass er den Großmeister verschwinden lassen wird. Die Aufgabe ist schwerer, als von den Jungen erwartet. Und Merlins Verdacht bestätigt sich auf schreckliche Weise.
Leseprobe:
Erstes Kapitel: Ein neuer Klient
Sie
wurden schon erwartet. Der Portier wies ihnen den Weg hinauf in den
ersten Stock. Ihr Auftraggeber war ein langer Mann mit strengen
Gesichtszügen und spitzer Nase, bei dem Haare und Bart schon angegraut
waren. Man sah ihm an, dass er keinen bürgerlichen Beruf hatte. Eine
geheimnisvolle Aura umgab ihn und ließ ihn, wie es den Jungen erschien,
von innen heraus leuchten.
»Als
Magier arbeite ich unter dem Künstlernamen MERLIN«, begann er nach
kurzer Begrüßung. »Meine Illusionen gehören zu den besten der Welt. Ich
habe in fast allen Ländern der westlichen Hemisphäre Triumphe gefeiert.
Deshalb hat man mir den Beinamen ›der Unvergleichliche‹ verliehen.«
Der
Sprecher verstummte und musterte die Jungen eine ganze Weile, als frage
er sich, ob sie das leisten könnten, was er von ihnen erwartete. Was er
sah, stellte ihn wohl zufrieden. Denn er fuhr fort: »Trotzdem benötige
ich jetzt Beistand! ... Wie ich bereits am Telefon erwähnt habe, ist
mein Leben bedroht.«
»Wäre es dann nicht besser, die Kriminalpolizei einzuschalten?«, fragte Micha. »Ich könnte dies für Sie in die Wege leiten.«
»Keine
Polizei!«, äußerte Merlin bestimmt, »jedenfalls jetzt noch nicht. Ich
habe mich an euch gewandt, damit nicht bekannt wird, dass ich mich nicht
selbst schützen kann. Mein Ansehen steht auf dem Spiel.«
»Es
ist keine Schande, Schutz zu suchen, wenn man bedroht wird«, bemerkte
Max. »Jeder Promi hat heute einen Bodygard, selbst wenn keine konkrete
Gefahr besteht.«
»Das
wird die Öffentlichkeit bei einem Magier-Großmeister vielleicht anders
sehen«, erwiderte Merlin mit milder Ironie. »Immerhin nehmen wir für uns
in Anspruch, übersinnliche Kräfte zu haben und Dinge zu können, die
normalen Menschen nicht möglich sind.«
»Entspricht dies denn nicht der Wahrheit?«
»Bei
den meisten von uns sicherlich nicht. Wir arbeiten mit Illusionen, bei
denen den Menschen nur vorgegaukelt wird, dass es sich um unerklärliche
Vorgänge handelt. Ich darf allerdings nicht verschweigen, dass einige
von uns über Fähigkeiten verfügen, die sich der Erklärung verschließen.«
»Was ist der Unterschied zwischen Zauberer und Magier?«
Merlin
lächelte fein. »Wenn man überhaupt einen solchen finden will, ist es
ein gradueller. Zauberer nennt sich jeder, der einige Kunststücke
beherrscht, mit denen er auf Kindergeburtstagen, Familien- und
Betriebsfesten auftritt. Ein Magier dagegen wendet sich an ein großes
Publikum, das er mit spektakulären Illusionen blendet und in Erstaunen
versetzt. Wie ich schon andeutete, sind die Tricks schwer zu
durchschauen und es ist nicht immer auszuschließen, dass echte Magie im
Spiele ist.«
Merlin
strich nachdenklich mit der Hand über den Bart. »Um zum Thema
zurückzukommen: In meinem Fall geht es vordergründig nicht um Bedrohung
mit physischer Gewalt, sondern mit magischer Kraft. Als Großmeister
müsste ich eigentlich in der Lage sein, mich davor zu schützen. Das
macht es für mich schwer, fremde Hilfe zu erbitten.«
»Wie sind Sie auf uns gekommen?«, fragte Micha.
»Jemand
am Ort, dem ich meine Sorgen anvertraut habe, hat euch empfohlen. Er
sagte, dass ihr heikle Fälle geräuschlos lösen könnt. Eure Jugend kann
in meinem Fall nur vom Vorteil sein. Ihr werdet kein Misstrauen erregen,
wenn ich euch in die Veranstaltung einschleuse.«
Merlin
machte eine bedeutungsvolle Pause und fuhr dann fort: »Ich muss etwas
weiter ausholen. Ihr wisst, dass auf dem Kongress, der alle vier Jahre
stattfindet, der neue Großmeister ermittelt wird, der die Geschicke der
Loge bis zur nächsten Versammlung lenkt. Gewählt wird der, der in dem
Wettbewerb die beste magische Leistung erbringt. Ich habe dieses Amt
seit vielen Jahren inne, weil ich immer Sieger des Wettstreits geblieben
bin. Das ist diesmal aber nicht sicher.« Merlin seufzte und strich sich
besorgt über die Stirn.
»Es
gibt einen Herausforderer aus Rumänien, der sich ›Raspoltin‹ nennt«,
fuhr er fort. »Er ist erst seit kurzem in unserer Vereinigung, hat aber
bereits erhebliches Aufsehen erregt. Man hört die unglaublichsten Sachen
von ihm. Er soll mit bloßer Geisteskraft Dinge bewegen können. Es ist
klar, dass er der einzige ist, der mir meine Position streitig machen
kann. Letztlich wird also die Entscheidung zwischen uns beiden
getroffen. Nun hat er mich im Streit um die Meisterschaft zu einem
›magischen Duell‹ herausgefordert. Er hat öffentlich angekündigt, ›mich
verschwinden zu lassen‹, wie immer er das bewerkstelligen will.«
Die Jungen blickten sich verblüfft an. »Nehmen Sie die Bedrohung ernst?«, erkundigte sich Micha
»Auf
jeden Fall!«, antwortete der Magier. »Deshalb schalte ich euch ja ein.
Raspoltin würde eine solche Ankündigung nicht aussprechen, wenn er sich
nicht Mittel und Wege ausgedacht hätte, sie wahrzumachen. Andernfalls
würde er als Aufschneider dastehen und wäre blamiert.«
»Glaubt ihr, dass er das schaffen kann?«, fragte Micha.
»Könnt ihr einen solchen Angriff abwehren?«, fügte Max hinzu.
»Mit
seinen telekinetischen Fähigkeiten wird er bei mir nichts erreichen“,
erwiderte der Großmeister selbstbewusst. »Dazu ist meine Abwehr zu
stark. Ich fürchte aber, dass er zur List oder physischen Gewalt greifen
wird, die er hinter einer Illusion verbirgt. Es steht viel auf dem
Spiel. Wenn es ihm gelingt, seine Ankündigung wahrzumachen, wäre er der
größte Magier aller Zeiten und könnte Titel und Amt eines Großmeisters
auf Lebenszeit beanspruchen!«
Klaus Kurt Löffler:
Als studierter Jurist war ich zuletzt
als Vorsitzender Richter am Landgericht tätig. Nach meiner Pensionierung habe
ich während eines Aufenthalts in St. Wolfgang am Wolfgangsee mit dem Schreiben
von Jugendbüchern angefangen. Der Schauplatz und meine beruflichen Erfahrungen
wollten es, dass es Detektivgeschichten wurden, in denen die Landschaft eine
entscheidende Rolle spielt. Es steht bei mir aber nicht das Verbrechen, sondern
das hinter ihm stehende Rätsel im Vordergrund. Denn meine Junior- Detektive
lösen ihre Fälle mit Köpfchen.
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Facebook-Autoren-Seite, meinem Twitter-Account, Büchern bei Amazon und meiner Amazon Autorenseite
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